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Bounce Das neue Album von Die Antwoord: Ein herrlich erfrischender Wind

Mit «Mount Ninji And Da Nice Time Kid» liefert die südafrikanische Crew Die Antwoord ihr mittlerweile viertes Album ab. Kaum eine Rapcrew weiss so zu polarisieren und verstören wie die drei Südafrikaner. Darum blicken wir an dieser Stelle auf ihre Karriere zurück.

Die Antwoord Mix

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DJ Mitch Cuts verbrät unzählige Songs von Die Antwoord zu einem sonderklassigen Mix. Zu hören wie immer donnerstags zwischen 19.00 Uhr und 21.00 Uhr bei «Bounce» auf SRF Virus. Oder hier.

Die Antwoord polarisieren. Oder eben: «Hate it or love it», wie 50 Cent sagen würde.

2009 veröffentlichte die südafrikanische Crew scheinbar aus dem Nichts ihr erstes Album «$O$» in Eigenregie und stellte damit die Hip-Hop-Welt auf den Kopf.

Jetzt, sieben Jahre später, präsentiert die Gruppe, bestehend aus Produzent God und den beiden Rappern Ninja und ¥O-LANDI VI$$ER, ihr viertes Album «Mount Ninji And Da Nice Time Kid». Und einmal mehr holen sich die drei Südafrikaner damit nicht nur positives Feedback in die Stube.

So beschreibt das US-Magazin «Pitchfork» die Scheibe beispielsweise als «ungesalzen, zu wenig energetisch, zu kindisch». Das kann man aber auch anders sehen.

Wir sind nämlich der Meinung, dass die Südafrikaner einen grossen Unterhaltungswert haben und ein herrlich erfrischender Wind in der sonst manchmal etwas stehenden Hip-Hop-Luft sind.

Eine Neuinterpretation von Hip-Hop

Dank ihren energiegeladenen Bühnenshows haben sich Die Antwoord während den letzten sieben Jahren Millionen von Fans erspielt. Am Anfang ihrer Karriere stand die Gruppe aber noch vor ganz anderen Problemen: Wie produziert man in Südafrika Musik, die in der von US-Künstlern dominierten Rapwelt wahrgenommen wird?

Mit ihrer Neuinterpretation von Hip-Hop konnten die drei jedoch ziemlich schnell für Aufsehen sorgen. Man ravet, man rappt, man drum'n'basst, man lässt Kinder über Penisse rappen, man trapped und stellt dabei stets mit dem Presslufthammer alles auf den Kopf. Ohne Rücksicht auf Verluste.

«Zef» nennen Die Antwoord diesen Stil. Ursprünglich ein südafrikanisches Wort für Leute aus der Arbeiterklasse, welche in den 60er- und 70er-Jahren durch Gold zu Reichtum fanden, aber nicht so recht wussten, wie und für was man Geld ausgeben kann.

Der grosse Mittelfinger

Die Antwoord schwingen also stets den ganz grossen Mittelfinger im Takt und stossen der Welt mit ihrer Präsenz vor den Kopf. «Wat Pomp», eines ihrer ersten Videos, ist ein gutes Beispiel dafür. Dieser Clip gleicht eher einem usbekischen Chat-Roulette-Video als einem etablierten Musikvideo.

Zu Beginn ihrer Karriere musste sich die Crew aus Südafrika oft rechtfertigen und erklären, dass es sich bei ihrem Projekt nicht um einen Scherz handelt.

Mitglied Ninja erklärte dabei, dass der Konsument vom zurzeit erhältlichen Angebot mittlerweile viel zu abgestumpft, eingeschläfert und gelangweilt sei. Darum sehen es Die Antwoord als Aufgabe, die Zuhörer aus diesem dumpfen Zustand herauszureissen und ihnen etwas Verstörendes unter die Rübe zu zimmern.

Und ja, wenn Die Antwoord etwas können, dann verstören. Siehe hier:

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