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Rehmann Stefan (38): «Ich habe Todesangst in Alltagssituationen»

Stefan leidet unter einer generalisierten Angststörung. Ohne es steuern zu können, verfällt er während Gesprächen, auf dem WC oder beim Aufstehen am Morgen einer nicht zu bändigenden Todesangst. Die Angst behielt er lange für sich und versuchte vehement zu verhindern, dass jemand davon erfährt.

Hypochondrie

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Wer unter Hypochondrie leidet, hat eine ausgeprägte Angst, eine ernsthafte Krankheit zu haben und kann auch deren Symptome verspüren. Dies trotz fehlender Diagnose oder der Entwarnung eines Arztes.

Es kann immer und überall passieren. Ohne Vorankündigung verspürt Stefan plötzlich Angst, welche sich durch Schwitzen, Zittern, Übelkeit und einem eingeschränkten Sehvermögen auf seinen Körper auswirkt.

Zudem hat Stefan einen Hang zur Hypochondrie. Liest er in der Zeitung von einer Person, die an einem Hirntumor erkankt ist, verspürt er kurze Zeit später Kopfschmerzen und ist davon überzeugt, dass auch er einen Hirntumor hat. Dies geht soweit, dass er zum Arzt geht und sein Gehirn überprüfen lässt. Während dieser Zeit verspürt er Todesangst.

Fatale Fehldiagnose in der Kindheit

Bereits im Kindesalter merkte Stefan, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Ganz normale Alltagsituationen lösten bei ihm Angst aus. Allerdings konnte er diese Gefühle als Kind nicht einordnen.

Ein Schlüsselerlebnis war ein Besuch mit seinen Eltern bei einem befreundeten Ehepaar. Nach dem Nachtessen fühlte sich Stefan wieder unwohl, bat seine Eltern nach Hause zu gehen, doch diese wollten noch bleiben. Bei Stefan löste dies Panik aus, worauf er in Ohnmacht fiel.

Mir wurde attestiert immer im Mittelpunkt stehen zu wollen.

S.O.S. (Sick of Silence)

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Robin Rehmann leidet selbst an einer chronischen Krankheit und unterhält sich in seiner neuen Sendung mit Betroffenen.

Jeden Dienstag, 18 - 19 Uhr bei SRF Virus.

Erstmals merkten auch seine Eltern, dass etwas nicht stimmt und besuchten mit ihrem Kind einen Doktor und später eine Psychologin. Das Fazit der Ärzte war fatal: Bei Stefan sei alles in Ordnung, er wolle einfach im Mittelpunkt stehen. Seine Eltern wurden dazu aufgerufen, ihm nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Angst hinter der Maske verstecken

Stefan begann dadruch, seine Angst zu verstecken und sich eine Maske aufzusetzen. Er zog sich zurück, wenn er von der Angst heimgesucht wurde. Kenntnis über seine Angststörung haben nur sehr wenige Menschen. Trotzdem fing diese Maske im letzten Jahr an zu bröckeln, es fiel ihm immer schwieriger, sich nichts anmerken zu lassen.

Ich merkte, dass die Fassade meiner Maske anfängt zu bröckeln.

Es folgten Panikattacken in der Öffentlichkeit, erstmals bei einem Feierabendbier mit der Feuerwehr, wo er tätig ist. Seither versucht Stefan offener über seine Angststörung zu sprechen und versucht seine Angst mit professioneller Hilfe in den Griff zu bekommen.

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