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Serien & Filme «The Neon Demon»: Horror im Mode-Business

Der Regisseur des Kultfilms «Drive» Nicolas Winding Refn meldet sich mit einem neuen Werk zurück: «The Neon Demon». Der Film zeigt die Schattenseiten der Modeindustrie auf. Hauptprotagonistin Jesse versucht ihr Glück als Model in L.A. und bekommt schnell zu spüren, dass nicht alle ihre Freunde sind.

Jesse ist gerade 16 Jahre alt geworden und versucht ihr Glück in Los Angeles als Model. Die junge Frau verkörpert die unberührte Unschuld in Person. Durch ihre natürliche Schönheit gewinnt sie nicht nur auf Anhieb einen Model-Vertrag, sondern erhält auch sofort die Aufmerksamkeit von wichtigen Fotografen und Desigern.

The Neon Demon
Legende: The Neon Demon OFFICIAL

Dass dies zu Unmut unter anderen Models führt, dürfte dabei nicht überraschen. Da Jesse noch so jung und unerfahren ist, benötigt sie unweigerlich den Rat von Mitmenschen. Zum Glück findet sie in der Make Up-Artistin Ruby eine hilfsbereite Person, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch auch die besten Ratschläge nützen nichts. Umso erfolgreicher Jesse wird, desto grösser ihre Veränderung.

Vom Kultfilm-Regisseur zum Ausgebuhten

Der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn hätte nach seinem Mainstream-Erfolg und zwischenzeitlichen Kultfilm «Drive» so ziemlich bei jedem Hollywood-Blockbuster die Regie übernehmen können. Aber Refn entschied sich dagegen und ging lieber nach Thailand. Dort filmte er mit «Only God Forgives» einen anspruchsvollen Rache-Thriller, angesiedelt im Mixed-Martial Arts Underground-Milieu. Dafür wurde er am Cannes Film Festival von Publikum und Kritiker ausgebuht.

Nun war er 2016 mit «The Neon Demon» wieder in Cannes und Refns neuster Film wurde abermals ausgebuht. Aber dem Dänen ist das egal. Ausgebuht zu werden, ist für ihn eine Bestätigung und ein Kompliment. Nicolas Winding Refn (NWR) steht für Provokation und spaltet gerne die Gemüter. Er steht aber auch für hypnotisierende Bild-Kompositionen und den fast schon Refn-typischen elektronischen Soundtrack von «Red Hot Chilli Pepper»-Cliff Martinez. «The Neon Demon» bleibt diesem Refn-Konzept treu.

Die Schattenseiten des Mode-Business

Wenn man sagt, dass «The Neon Demon» durchaus Mainstream-tauglich ist, dann trifft dies für rund 100 Minuten des zweistündigen Filmes zu. Zum grossen Teil ist der Film nämlich eine kritische Auseinandersetzung mit der Mode-Branche, bei dem die Schattenseiten des Business aufgezeigt werden. In den letzten 20 Minuten driftet der Film aber in eine andere Richtung. In bestechenden Bildern zeigt der Film, dass ein jeder, der in solch einem perfiden Geschäft über Leichen geht, Erfolg ernten wird.

«Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters»

«The Neon Demon» sieht nach einem zugänglichen Film aus, ist es aber überhaupt nicht. Nicolas Winding Refns Horror-Vision der Mode-Industrie wird deshalb vermutlich auch nicht viele Freunde finden. «Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters» trifft wunderbar auf diesen Film zu. Zumindest die Sympathisanten des Regisseurs werden bei «The Neon Demon» voll auf ihre Kosten kommen. 4 von 5 Punkten.

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