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Songs & Alben Die Berner Szene brennt: Das neue Gratis-Mixtape von Dawill

Dawill ist für Rap-Interessierte in der Schweiz schon länger ein Thema. Der Newcomer aus Bern überzeugte am Cypher 2015, dieses Jahr riss er zusammen mit Crew-Kollege Nativ als S.O.S Schweizer Konzertbühnen skrupellos ein. Jetzt legt der junge Berner mit einem Soloalbum nach. Es ist saugut.

Mein Weg zu Dawill war einfach. Der erste Eindruck hinterliess bereits Fanboy-Spuren: «I ha keni Chöhle / defür hani aber Füüür». Oh Yes!

Schnell war mir klar: «O.K., der ist anders als alles, was wir von der inländischen Rapszene bis jetzt gehört haben».

Dawill zeigt einen eigenen Flow und Dancehall-t sich durch das Instrumental. Grund genug also, ihn gleich mal an den Cypher 2015 einzuladen. Dort meinte Manillio über den Berner: «Für mich die Neuentdeckung des Cyphers. Eigenes Vokabular, intelligente Beatwahl…»

Download: «Infinite Awareness»

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Das ganze Tape von Dawill gibt's hier zum Download: Gratis!

Die lange Wartezeit auf ein Album

Es folgte das lange Warten auf ein Dawill-Album. Zuerst wurde eines angesagt, aber dann lernte Dawill Nativ kennen. In den darauffolgenden Monaten liessen die beiden fortan nicht mehr zu, dass jedes Mal, wenn jemand die Wörter «DIE Schweizer Newcomer» in den Mund nahm, nicht gleichzeitig auch die Namen Dawill und Nativ im gleichen Satz fielen mussten.

Die beiden formten sich zur Crew S.O.S, im Frühling 2016 kam ihr Gratistape «Candomblé» aus dem Nichts. Laut Jung-Superman Nemo «hören die Kids in Bern gerade nichts anderes». (Zumindest die, die an CH-Rap interessiert sind.)

«Infinite Awareness»: das saugute Soloalbum aus dem Nichts

Und jetzt, als unser Hunger gerade gesättigt, der S.O.S-Hype am Nachklingen und der Herbst seine skrupellosen Grippefinger am Ausstrecken war, droppt Dawill letzten Donnerstag sein Soloalbum/Gratistape «Infinite Awareness». Wieder aus dem Nichts!

Und es ist saugut. Die Instrumentals – und da stimme ich Manillio zu: Beatwahl ist SO WICHTIG! – werden sorgfältig gehandhabt, sein Flow ist innovativ. Dawills Sprache ist eigen und – ich lasse es von zwei Kollegen besser ausdrücken – er ist «quasi ein expliziter Neezy». («Neezy» = Manillio)

Er ist für sein Alter extrem reif, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Autor: Maurice Polo

Maurice Polo: «Er ist für sein Alter extrem reif, nimmt kein Blatt vor den Mund. Quasi ein expliziter Manillio. Dawill setzt seine Stimme und Breaks im Beat perfekt ein und zeigt ein sehr gutes Händchen bei der Beatwahl. Er hat viel Soul, ist passioniert und es gelingt ihm, eine geile Brücke zwischen Trap-Turn-up und klassischem Boom-Bap zu schlagen. Und seine lyrisch brutal wahnsinnigen Reimschemen… Man weiss nie, was als nächstes kommt! Ich wünsche mir, mehr junge Rapper würden sich derart mit der Kultur auseinandersetzen. Ich bin Fan.»

Er erschafft eine neue Art zu Sprechen.
Autor: Emm

Emm: «Ich finde seine Sprache krass. Er erschafft eine neue Art zu Sprechen: er beendet Sätze teils nicht, fängt sie nicht an und springt parallel zwischen drei Sprachen. Aber es klingt geil und erzeugt einen Vibe».

Ich habe meinen Kollegen nichts mehr anzufügen. «Infinite Awareness» ist kreativ, unbändig und gibt dir das Gefühl, cool zu sein und gut tanzen zu können. Mehr will ich selten, ausser ein wenig musikalische Vielfalt. Aber das ist bei Dawill ja auch mehr als abgedeckt. Ich bin ebenfalls Fan.

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