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Polina Scherebzowas Tagebuch dokumentiert den Krieg in Tschetschenien.
Maiju Torvinen
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«Polinas Tagebuch» von Polina Scherebzowa

Die heute 30-jährige russische Autorin Polina Scherebzowa ist ein 9-jähriges Mädchen, als 1994 in Tschetschenien der Krieg ausbricht. Sie schreibt Tagebuch. Nun liegt es auf Deutsch vor. «Polinas Tagebuch» erschüttert und ist von grosser literarischer Intensität.

Das Tagebuch spannt den Bogen von 1994 bis 2002, und berichtet aus dem «Innern der Finsternis». Polina Scherebzowa lebt mit ihrer Mutter mitten in der tschetschenischen Hauptstadt.

Ihrem Tagebuch scheint sie alles anzuvertrauen, was sie erlebt. Sie schildert unsägliche Menschenrechtsverletzungen, die Drangsalierung der Zivilbevölkerung, den allgegenwärtige Tod in den Ruinen des zerbombten Grosny.

Das zunächst von einem Kind und später von einer jungen Frau geschilderte Grauen verstört. Zugleich ist das Buch ein Dokument tiefer Friedensliebe und Humanität. In Russland ist es auf wenig Gegenliebe gestossen: Polina Scherebzowa lebt aus Angst vor Repressalien im finnischen Exil.

Felix Münger unterhält sich mit der Autorin über dieses persönliche und eindringliche Buch.

Buchhinweis: Polina Scherebzowa: Polinas Tagebuch. Aus dem Russischen von Olaf Kühl, Rowohlt 2015.

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