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Jörg Hauri vor dem Beach Rotana in Abu Dhabi
ZVG Roland P. Poschung
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Jörg Hauri: «Die Geiselnahme ist einfach Teil meines Lebens»

Er war überall. Naher und Mittlerer Osten, Südostasien, USA. Der Ostschweizer Jörg Hauri (65) hat einige der besten Hotels der Welt geführt und hatte teilweise über 1200 Mitarbeiter aus fast 50 Nationen. Über ein Erlebnis spricht er aber nur ungern.

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Es war Anfang August 1990. Hauri war knapp 40 Jahre alt, als es passierte: Er war für zwei Monate in einem noblen Sheraton Hotel in Bagdad angestellt, als das Regime im Irak ihn und 43 weitere ausländische Personen festhielt.

Die «lieben Gäste» waren Geiseln

Der damalige Diktator Saddam Hussein nannte sie «liebe Gäste». In Wirklichkeit waren sie Geiseln. Vier Monate dauerte die Geiselhaft, in der er sich zwar unter Beobachtung draussen bewegen konnte, aber auch drei Wochen lang eingesperrt war. «Sechs Datteln und etwas Wasser gabs am Tag. Ich bekam deswegen gesundheitliche Probleme.»

Alleine ins Wallis

Vier Monate später war der Schrecken vorbei. «Und wissen Sie was? Ich lebe noch, Hussein nicht mehr», sagt Jörg Hauri. Danach reiste er für ein paar Tage ins Wallis. Alleine. «Dort habe ich zig Berge bewandert.» Dann ist er zurück zu seiner Familie, die in Brüssel stationiert war. Seine Zwillingstöchter waren damals fünf Jahre alt.

Von Griechenland nach Abu Dhabi

Dann bereiste als Hotelier mehrere Länder, leitete u.a. eine griechische Hotelgruppe auf Kreta und Santorini, oder bis kurz vor seine Pension das Fünfsternehotel «Beach Rotana», ein 570-Zimmer-Koloss in Abu Dhabi. Danach half er mit bei der Organisation der Eröffnung des «Millenium»-Hotels in Abu Dhabi.

Lebensabend in Australien

Und jetzt? Der Uzwiler verbringt seinen Lebensabend in Australien. «Der Winter in der Schweiz ist uns einfach zu kalt!» Die Geiselnahme habe ihn psychisch nicht verändert, und er denke nur ab und zu an dieses Ereignis zurück: «Die Geiselnahme ist Teil meines Lebens. Ich hadere nicht damit.»

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