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SRF DOK Herbert Volken, ein Walliser Schlitzohr

Dem Walliser Herbert Volken begegnete Roland Huber in seinem Reporterleben schon mehrfach. Dieses Mal hat sich der CVP-Politiker ein grosses Ziel gesetzt – die Exhumierung von Kardinal Schiner. Volken will seinen Kardinal zurück im Wallis – und sei noch so wenig Fleisch am Knochen.

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Hirschwurst aus eigener Jagd für Monsignore Brandmayr
Aus DOK vom 07.09.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 6 Sekunden.

Das Wallis gehört nun 200 Jahre zur Schweiz. Doch hier gelten andere Gesetze. Herbert Volken, der Hauptprotagonist meines Filmes, konnte schon bei seiner Wahl zum höchsten Walliser freimütig bekennen, geschützte Luchse und Wölfe abzuschiessen.

CVP-Politiker Volken kreuzte ein halbes Reporterleben meine Fährte. Vor 31 Jahren porträtierte ich ihn als Fiescher Gemeindepräsidenten, der illegal Schneekanonen bauen liess. Seit langem begleitet mich eine Hassliebe zu diesem Walliser Schlitzohr.

«DOK» am Donnerstag

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«Das Schlachtross des Papstes», Donnerstag, 10. September 2015, SRF 1

In der Welt berühmt wurde Volken durch den Aletschgletscher. Vor 300 Jahren wuchs das Eis und verursachte Überschwemmungen. Die Kirche erlaubte darauf ein Gelübde, damit der liebe Gott den Gletscher zurücknehme. Das geschah. Aber viel zu stark. Man müsse das Gebet bloss andersrum beten, damit der Gletscher wieder wachse, sagte Volken und fuhr nach Rom zur Privataudienz beim Papst. Papst Benedikt folgte Volken und bewilligte die Umkehrung des Gelübdes. Seit letztem Jahr betet man in Fiesch andersrum.

Die Filmcrew, fünf Männer, steht in der Kirche Santa Maria dell'Anima
Legende: In der Kirche Santa Maria dell’Anima Werner Bellwald, Historiker, Christoph Rieder, Bohrspezialist, Roland Huber, Herbert Volken, Matthias Gruic, Kameramann. SRF

Ceterum censeo schinerum exhumandum esse!

Bellwald Werner, der Walliser Volkskundler, weiss mir zu berichten: «Eines Morgens wachte Herbert Volken schweissgebadet auf, ihm war eben geträumt, er sei Julius Cäsar, und plötzlich habe da einer der Senatoren ihn auf dem Capitol angesprochen und geraunt: ceterum censeo schinerum exhumandum esse! – Was sollte das bedeuten?»

Ein Bruder im Geiste aus Rom deutet ihm daraufhin diesen Traum: «Nachdem Volken sich als Julius Cäsar begegnet war, suchte er den Kardinal-Staatssekretär, seinen Vertrauten im Vatikan in Sachen Exhumierung auf und erfuhr von seiner Eminenz folgendes Intermezzo: Papst Hadrian VI. – schon im Leichenhemd – schaufelte selbst sein Grab, sah, dass da schon einer lag; in Fetzen der Purpurmantel und nicht mehr viel Fleisch am Knochen. Er nahm heraus zwei, drei, vier, gar fünf Knochen. Warf sie in die Luft. Einen nach dem anderen. Fing sie wieder auf und warf reihum, was ihm wieder in die Hände kam: Der Papst jonglierte mit Schiner.»

Zuviel für den Präfekten und gewesenen Landeshauptmann und bekennenden Luchsjäger und grössten Walliser Fan von Matthäus Schiner:

Herbert Volken will seinen Kardinal zurück – und sei noch so wenig Fleisch am Knochen.

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