Der Esel ist ein Rufer in der Wüste. Gehört wird er zwar, aber kaum verstanden. Denn Menschen- und Eselslogik laufen einander oft zuwider. Der Esel ist ein Wüstentier und als solches darauf spezialisiert, ruhig zu stehen, wenn Gefahr naht und Verdorrtes zu fressen, wenn der Hunger nagt. Doch wird ihm seine Genügsamkeit als Dummheit und seine Vorsicht als Störrigkeit ausgelegt. So kommt es, dass das Grautier dem Menschen zwar seit 6000 Jahren unschätzbare Dienste erweist, gleichzeitig aber geringgeschätzt, vernachlässigt, gequält und verkannt wird wie kein anderes Nutztier. Die Kulturgeschichte des Esels sagt mehr aus über das Wesen des Menschen als über die Natur des Tiers.
«HörPunkt» im Überblick:
09.00 Uhr: Der gezähmte Esel
Wie der Esel in die Welt und zu den Menschen kam. Über die Evolution und Domestikation des Wildesels.
10.00 Uhr: Der belastete Esel
Wie der Esel Menschen, Güter und Kultur in entlegenste Winkel der Welt schleppt(e). Über den Esel als Kulturträger.
11.00 Uhr: Der inspirierende Esel
Wie der Mensch den Esel zu Kunst macht. Das Grautier auf Papier, Leinwand und Bühne.
12.00 bis 12.30 Uhr: Der sprechende Esel
Freche Schnauze, grosses Maul Wenn der Esel laut wird.
13.00 Uhr: Der gequälte Esel
Wie der Mensch es mit der Würde des Esels hält. Über die Ethik des Menschen und die Rechte des Tiers.
14.00 Uhr: Der Esel reloaded
Wie der Esel seine alten Tugenden in neu unter Beweis stellt. Der Esel als Katastrophenhelfer, Armutsbekämpfer und Psychotherapeut.