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Rudolf Steiner trifft im Hörspiel «Geisterstunde» auf sein Idol Friedrich Nietzsche.
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abspielen. Laufzeit 3 Minuten 53 Sekunden.
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«Geisterstunde» von Ingomar von Kieseritzky

Zwei Geistesriesen treffen aufeinander. Der eine erhofft sich tiefsinnige Ergüsse vom andern. Der andere zeigt sich vollauf beschäftigt mit Verdauung und Ausscheidung allzu menschlicher Emanationen. Rudolf Steiner stenografiert Friedrich Nietzsches privat-intimes Spätwerk.

Philosophen, die von ihren Zeitgenossen verstanden werden, sind kaum jene, die auf Dauer wirksam bleiben. Anders bei Friedrich Nietzsche, dessen Nachruhm - von anderen besorgt - schon zu Lebzeiten begann. Nach seinem Turiner Wahnsinns-Ausbruch von 1889 endete sein an Geistes-Abenteuern reiches Leben in einem Jahrzehnt des Dahindämmerns. Aber war er wirklich verstummt oder nur mundtot gegenüber seiner Naumburger Familien-Umgebung, in der die rassistische Schwester und die senile Mutter den Ton angaben? Als der Theosoph Rudolf Steiner den von ihm vergötterten Denker besucht, findet er einen tabulosen Kyniker vor, dem nichts Menschliches fremd scheint. Statt mit Ideen des Meisters wird er mit Windbeuteln der Mutter vollgestopft. So jedenfalls im fiktiven Tableau dieses Hörspiels, das in der Zeit spielt, in der die Schwester das Nietzsche-Archiv gründet und nach Partnern für ihre Art der bereinigten Überlieferung sucht.

Mit: Gerd Baltus (Nietzsche), Jens Wawrczeck (Steiner), Christine Davis (Nietzsches Mutter), Hille Darjes (Nietzsches Schwester), Ulli Philipp (Helena Blavatsky), Ingrid van Bergen (Annie Besant)

Regie: Hans Gerd Krogmann - Produktion: SWR 2006 - Dauer: 62'

Ingomar von Kieseritzky, 1944 in Dresden geboren, war Requisiteur am Goetheanum Dornach und Buchhändler in Berlin und Göttingen. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Er ist einer der produktivsten und erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren von Originalhörspielen.

Aus urheberrechtlichen Gründen können wir Ihnen auf unserer Internetseite nur einen Ausschnitt des Hörspiels anbieten.

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