Später hat Elisabeth Tova Bailey die Geschichte dieser besonderen Freundschaft aufgeschrieben. Mit wachsender Hingabe beschreibt sie die Bewegungen der Teleskopfühler und die Windungen des Gehäuses ihrer Schnecke. Sie findet heraus, was ihre kleine Freundin am liebsten frisst, wann sie schläft, wie sie sich fortpflanzt – und sie hört das Geräusch, das die Schnecke beim Essen mit ihren über zweitausend winzigen, scharfen Zähnen macht. Dank ihrer buchstäblichen Langsamkeit wird die Schnecke für die Erzählerin zur Begleiterin auf dem Weg der Genesung.
Regisseurin Elisabeth Putz hat die Geschichte, die 2014 auf Deutsch erschienen ist, fürs Hörspiel bearbeitet: «Ich verliebte mich schnell in dieses Buch, das autobiografisch und somit authentisch ist und an das ich immer wieder denken muss, vor allem dann, wenn mir – als einer ungeduldigen und zur Hetze neigenden Person – die Schnelligkeit wieder einmal zu viel wird.»
In der Musikerin Fatima Dunn hat Elisabeth Putz die ideale Partnerin gefunden, um die seelischen Vorgänge der Protagonistin nachzuzeichnen und die Wunderwelt der Schnecke hörbar zu machen.
Mit: Valery Tscheplanowa
Aus dem Amerikanischen von Kathrin Razum - Musik: Fatima Dunn - Hörspielfassung und Regie: Elisabeth Putz - Tontechnik: Andreas Lucke, Roland Fatzer - Produktion: SRF 2017 - Dauer: 55'
Elisabeth Tova Bailey wurde in New England (USA) geboren. Sie machte zuerst eine Ausbildung als Gärtnerin und arbeitete später als Journalistin, veröffentlichte Essays und Kurzgeschichten, bis sie im Alter von 34 Jahren auf einer Europareise an einem Virus erkrankte, der sie monatelang ans Bett fesselte.
Fatima Dunn studierte Komposition an der ZHdK und ist Cellistin und Singersongwriterin mit irischen Wurzeln. Neben ihren Auftritten als «One Woman Orchestra» komponiert sie für Kino, Film und Theater.
Dieses Hörspiel können Sie auf unserer Internetseite bis 7 Tage nach Ausstrahlung nachhören. Danach wird das Audio wieder vom Netz genommen.