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Lenin Moreno (links) wird es nicht leicht haben fortzuführen, was Rafael Correa (rechts) in Ecuador begonnen hat.
Keystone
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Ecuador – Rafael Correas Gesellschaftsprojekt droht zu scheitern

Der Linkspopulist Rafael Correa hat Ecuador grosse Fortschritte gebracht. Weil der Ölpreis drastisch gefallen ist, kommt aber nicht mehr genug Geld herein. Um das politische und soziale Projekt zu retten, muss Correas Nachfolger jetzt improvisieren. Verpasste Chancen werden sichtbar.

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Tief im ecuadorianischen Urwald fahren chinesische Bergbaukonzerne mit Bulldozern auf. Sie holzen riesige Flächen ab, vertreiben die indianische Urbevölkerung und wollen Gold und Mineralien aus dem Boden holen. Sie tun das mit dem Segen einer linken Regierung. Diese ist nämlich dringend auf das Geld angewiesen, das ihr die Bergbaukonzerne vorschiessen. Um die Errungenschaften der letzten Jahre unter Präsident Rafael Correa aufrecht zu erhalten, muss sich das Land zudem im Ausland tief verschulden.

In Correas Zeit wurde die Verkehrsinfrastruktur Ecuadors stark verbessert, viel wurde in das Gesundheitswesen und in die Bildung investiert. Niemand sorgte aber vor für den Fall, dass die Erdöleinnahmen irgendwann mal nicht mehr sprudeln werden. Correa unterliess es, andere Wirtschaftszweige aufzubauen. Jetzt muss man verzweifelt Massanahmen ergreifen, die genauso wenig nachhaltig sind. Die Bodenschätze aus dem Urwald werden direkt nach China exportiert und nicht in Ecuador selber weiterverarbeitet. Zudem haben neue Steuern die Bauwirtschaft zum Erliegen gebracht.

Auch der politische Rückhalt in der Bevölkerung schwindet. Die Wähler haben Correas Wunschnachfolger nur noch knapp gewählt.

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