Zum Inhalt springen

Header

Audio
Reisebüro pleite – Buchung geplatzt
Aus Espresso vom 07.03.2017. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 42 Sekunden.
Inhalt

Umwelt und Verkehr Reisebüro pleite – Buchung geplatzt

Der Flug war gebucht, die Koffer gepackt, die Freude gross. Doch dann stellt sich heraus: Die Tickets sind zwar bezahlt, aber die Plätze im Flugzeug nach Bangkok nicht reserviert.

Prüfe dein Reisebüro!

Box aufklappen Box zuklappen

Es lohnt sich, vor dem Gang ins Reisebüro darauf zu achten, dass dieses eine Kundengeldabsicherung abgeschlossen hat. Gesetzlich ist eine solche zwar vorgeschrieben, wegen fehlender Kontrolle fehlt sie aber bei rund 20 Prozent aller Anbieter. Immer wieder verlieren Kundinnen und Kunden dadurch Geld. Mehr

Den’s Travel Shop in Kaiseraugst AG preist sich auf seiner Internetseite als «führender Internetanbieter für Ferien in Asien» an. Das Ehepaar Burkard aus Emmenbrücke LU reiste schon zwei Mal mit diesem Anbieter nach Thailand. Alles habe damals tipptopp geklappt und der Retourflug Zürich-Bangkok sei immer sehr günstig gewesen: rund 700 Franken. Doch diesmal lagen die Tickets auch wenige Tage vor dem Abflugdatum Anfang März noch nicht im Briefkasten. Irene Burkard stellte das Reisebüro zur Rede. Dort wurde sie beschwichtigt: «Die Tickets kommen schon noch.»

Am Check-in platzt der Ferientraum

Der Anruf zur Fluggesellschaft Thai Airways brachte für das Ehepaar Burkard die Gewissheit: Sie stehen nicht auf der Passagierliste. Es sind nicht die einzigen Betroffenen. Eine Angestellte der Fluggesellschaft habe von einer vierköpfigen Familie mit einem teurem Reise-Arrangement berichtet, so Irene Burkard. Mit Sack und Pack sei diese Familie bereit gewesen zum Einchecken, als man ihr mitgeteilt habe, dass auch für sie kein Ticket reserviert worden sei.

Der Besitzer des Reisebüros bestätigte gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1, dass Den’s Travel Konkurs gegangen sei. Den geprellten Kunden bleibe nur die Möglichkeit, mit einer Betreibung etwas von ihrem Geld zurückzuholen.

Ombudsmann: Auf Absicherung achten

Franco Muff, der Ombudsmann der Schweizer Reisebranche, kennt den Fall und weiss: «Dieses Reisebüro war schon seit einiger Zeit nicht mehr mit einem Garantiefonds abgesichert.» Das Reisebüro schreibt in seinen Geschäftsbedingungen salopp, dass man auf eine teure und sinnlose Absicherung bewusst verzichte, um den Kunden dafür billigere Flugpreise zu bieten. Der Tipp des Ombudsmannes: «Wer feststellt, dass die gebuchte Reise nicht abgesichert ist, kann beim Anbieter reklamieren. Dieser muss den Auftrag dann gratis annullieren.»

Dem Ehepaar Burkard blieb nichts anderes übrig, als erneut Flugtickets zu kaufen. Diesmal direkt bei Thai Airways – für 900 Franken pro Person. Dafür konnten sie dann auch abfliegen.

Meistgelesene Artikel