Dieses spezielle Vertriebssystem funktioniert folgendermassen:
Ein Franchisegeber stellt sein Geschäftskonzept, Produkte, Lizenzen, Markennamen etc. zur Verfügung, der Franchisenehmer bezahlt dafür eine Lizenzgebühr. Er führt damit selbständig und auf eigenes Risiko sein Geschäft. Er profitiert vom vorhandenen Knowhow und fixfertigen Konzepten, allerdings muss er seine Geschäftsprozesse nach Vorgaben des Franchisegebers gestalten. Wichtig ist beispielsweise, dass der Marktauftritt einheitlich ist. Ganz unabhängig ist er also nicht.
Arbeitnehmer im Nachteil
Die Franchisebetriebe stellen meist Arbeitnehmer ein. Unter welchen Bedingungen ist aber nicht geregelt. Bei jedem Franchisebetrieb herrschen andere Arbeitsbedingungen. Zwar treten alle Angestellten der verschiedenen Franchisenehmer unter derselben Marke auf. Das ist gut für den Franchisegeber, in Sachen Personalführung stiehlt er sich aber aus der Verantwortung.
Das kritisiert Unia-Gewerkschafterin Nathalie Imboden. Für sie ist klar, dass die Geber die Verantwortung delegieren und fette Gewinne kassieren: «Das Risiko wird dem Franchisenehmer übertragen. Der kann meistens das Sortiment, die Mietkosten und so weiter nicht beeinflussen. Der einzige Bereich, der ihm Einsparungen ermöglicht, sind die Löhne und Arbeitsbedingungen. Es geht also auf Kosten des Personals.»
Was bedeutet das also für den Franchisegeber?
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Er gibt die Verantwortung an den Nehmer ab. | Aufwändige Kontrolle des Franchisenehmers. |
Der Aufwand für eine eigene Filiale fällt weg. | Ein Teil der Erträge fällt weg. |
Das wirtschaftliche Risiko ist kleiner. | Schlechtes Image des Franchisenehmers kann auf sich auch auf das Image des Gebers auswirken. |
Kann Geld verdienen mit Serviceleistungen, Trainings etc. | |
Profitiert von Einkaufsvorteilen (Mengenrabatt). | |
Kann schnell und einfach expandieren. |
Und für den Franchisenehmer?
Vorteile | Nachteile |
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Schneller und einfacher Markteintritt möglich. | Muss einen Teil seines Umsatzes abgeben. |
Kann ein erprobtes Geschäftskonzept und fertig konzipierte Leistungen übernehmen. | Unternehmerische Freiheit ist eingeschränkt. Kaum Einfluss auf Konzeption. |
Profitiert von besseren Konditionen bei Einkäufen, Werbemassnahmen etc. | Relativ grosse Abhängigkeit vom Geber (Preise, Warenlieferungen, Sortiment etc.). |
Muss Haftung für fremde Angebote übernehmen. |
Und für die Arbeitnehmer?
Vorteile | Nachteile |
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Klare Schulung des Franchisegebers, einheitliche Konzepte. | Einsparungen erfolgen oft auf Kosten des Personals. |
Es gibt keine gesetzliche Regelung von Franchise-Arbeitsverträgen. |
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