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Swisscom IP-Umstellung: Bei Problemen keine Lösung?
Aus Espresso vom 31.05.2017. Bild: key
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Digitalisierung der Schweiz Swisscom IP-Umstellung: Bei Problemen keine Lösung?

Nach einem «Kassensturz»-Beitrag über die Probleme von Swisscom-Kunden mit der Umstellung auf IP-Telefonie haben sich Dutzende Betroffene gemeldet. Tenor: Ihnen sei das Gleiche passiert und der Kundendienst habe nicht geholfen. Die Swisscom relativiert.

«Seit ich auf Digital umgestellt habe, habe ich nur Probleme», sagt ein «Espresso»-Hörer aus Frutigen BE. Immer wieder falle das Telefon aus. «Oft verstehen mich die Anrufer nicht, weil es immer wieder Unterbrüche gibt. Ich habe das Festnetz nun aufs Handy umgeleitet, damit ich auch wirklich erreichbar bin.»

Mehrere Telefonate mit dem Swisscom-Kundendienst brachten nichts. «Man sagte mir jeweils, bei mir sei alles okay.» Der Swisscom-Kunde weiss nicht mehr weiter. Er überlegt sich gar, den Festnetzanschluss zu kündigen. Besonders ärgert ihn, dass er für etwas bezahlen soll, dass er nicht gebrauchen kann.

Keine Hilfe beim Kundendienst

«Ich möchte den ursprünglichen Zustand zurück», klagt ein anderer Swisscom-Kunde aus dem Kanton St. Gallen. Er hat zwei Telefonnummern: eine private und eine fürs Geschäft. «Seit der Umstellung läutet das Bürotelefon auch in der Wohnung, obwohl die Swisscom mir versprochen hat, ich könne das entsprechend einstellen. Doch bis heute ist das nicht möglich.» Etliche Telefonate mit dem Kundendienst brachten keine Lösung. «Die Swisscom bietet keine Unterstützung, sondern nur belanglose Versprechungen und es passiert weiterhin nichts.»

Immer die gleichen Klagen

Dies sind nur zwei Beispiele von Dutzenden Fällen, die der «Espresso»-Redaktion vorliegen. Die Klagen in den Mails und den Kommentarspalten gleichen sich:

  • «Zeitweise sind die Telefonverbindungen unterbrochen. Insgesamt sind wir mit dem Service der Swisscom nicht zufrieden.»
  • «Hilfe von der Swisscom-Hotline: Fehlanzeige.»
  • «Auch ich war immer mal wieder für mehrere Tage ohne Festnetzanschluss, TV und Internet. Bei Anrufen auf die Hotline fühlt man sich als Kunde eher als Täter und nicht als Opfer. Der Vorwurf: Sie haben etwas falsch gemacht.»

Swisscom: Wir wollen keine Schuldzuweisungen machen

Tipp:

Box aufklappen Box zuklappen

Falls Sie mit einer Leistung von Swisscom nicht einverstanden sind: Bezahlen Sie nur den unbestrittenen Teil. Also etwa die Gesprächskosten oder die Abogebühr. Bestreiten Sie aber den ungerechtfertigten Teil der Rechnung separat und schriftlich. So kann Ihnen Swisscom nicht einfach das Telefon sperren.

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» konfrontiert die Swisscom mit den Vorwürfen. Sprecherin Sabrina Hubacher weist darauf hin, dass bereits drei Viertel aller Kunden migriert seien – über 1,6 Millionen Kunden. Die Umstellung verlaufe in den allermeisten Fällen reibungslos. Die Gründe für Störungen würden meistens bei der Hausinstallation der Kunden liegen. Solche Störungen seien bei einem telefonischen Kontakt mit dem Kundendienst nicht direkt ersichtlich.

Die Hausinstallation liege nicht in der Verantwortung der Swisscom. Anpassungen können deshalb zusätzliche Kosten auslösen. Dies den Leuten zu kommunizieren sei eine Herausforderung. Es sei nicht die Absicht, dass dies als Schuldzuweisung aufgefasst wird.

Der «Kassensturz»-Beitrag vor einer Woche

Video
Umstellung auf digital: Swisscom lässt Kunden hängen
Aus Kassensturz vom 23.05.2017.
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