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Butterzöpfe im Test: Einige sind kein Genuss
Aus Kassensturz vom 14.10.2014.
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Degustationen Butterzöpfe im Test: Einige sind kein Genuss

Der Duft eines frischen Zopfs gehört für viele zum Sonntagmorgen. Doch mit manchen Zöpfen aus dem Detailhandel vergeht die Laune. Vier von zehn Zöpfen sind in der «Kassensturz»-Degustation ungenügend. Den besten Zopf bäckt die Migros.

Der Test hat gezeigt: Ein feiner Buttergeschmack ist die Ausnahme. Am besten erfüllt diese Erwartung die Migros. Die zwei Migros-Zöpfe im Test – der Bio-Zopf und der Terrasuisse Butterzopf – überzeugen mit einem buttrigen Aroma und erhalten beide die Bestnote 5,0. Der Migros nennt den Terrasuisse-Zopf übrigens in den Regionen Bern, Solothurn und Aargau Berner Ankezüpfe.

Butter-Aroma fehlt

Testtabelle

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Die detaillierten Testresultate finden Sie hier.

Nur der Zopf der Bäckerei Sprüngli kann mit der Note 4,8 mithalten. Die zehn Zöpfe in der «Kassensturz»-Degustation enthalten zwar alle Butter, doch die Jury aus fünf Fachleuten bemängelt häufig: Der schmeckt zu wenig nach Butter.

Dabei gilt: Viel Butter im Teig bedeutet nicht automatisch volles Butter-Aroma. Der Bio-Buure-Zopf von Coop zum Beispiel enthält zwar mit 17 Prozent mit Abstand am meisten Butter, trotzdem kommt das Aroma nicht richtig durch, so das Urteil der Jury. Deshalb gibt es nur die ungenügende Note 3,8.

Coop schreibt dazu, man könne das Resultat nicht nachvollziehen. Kunden würden den Buure-Zopf gerade wegen seines Aromas sehr schätzen. Ebenfalls zu wenig Buttergeschmack weist der Lidl-Butterzopf auf (Note 3,6). Dieser Zopf fiel zudem mit seinem gräulich-fahlen Aussehen ab.

«Schmeckt nach fauler Socke»

Manche Zöpfe haben der Jury gar mit einem Fremdaroma den Appetit verdorben. Das gilt für die Zöpfe von Manor mit der schlechtesten Note 3,5 und von Aldi mit der Gesamtnote 3,8.

Am heftigsten fällt die Kritik aus beim Manor-Zopf Bio Natur Plus. Die Jury kommentierte: «wie eine faule Socke», «Essig-Geschmack» «schmeckt nach Salatsauce». Das Jury-Mitglied Myriam Zumbühl bringt es auf dem Punkt: «Da ging beim Backen etwas ganz schrecklich schief.»

Fehler beim Backen

Manor bestätigt dies. Das Unternehmen schreibt, jede Filiale backe selbst. In diesem Fall habe sich die Filiale Rapperswil, in der «Kassensturz» den Zopf einkaufte, nicht an die Rezeptur gehalten. «Wir betonen deshalb, das dieses Testergebnis ein einmaliges Versehen darstellt», so Manor.

Aldi hat für seine Maître-Boulanger-Zöpfe in der Deutschschweiz zwei Lieferanten. Der von «Kassensturz» getestete Aldi-Zopf ist in Zürich, am westlichen Zürichsee-Ufer, in Aargau, Solothurn und der Zentralschweiz verfügbar.

Backen in den Filialen

Aldi schreibt zum Resultat, dieses Produkt werde mittelfristig aus dem Sortiment genommen, da man künftig alle Filialen mit Backstationen ausrüste. Aldi wird dann einen «halbgebackenen» Zopf direkt in den Filialen fertig backen. Ähnlich macht es Lidl schon heute. Das Backen vor Ort ist im Trend.

In vielen grösseren Detailhandels-Filialen wird aber nicht nur aufgebacken, sondern Zopf komplett selbst hergesellt. So haben alle Deutschschweizer Manor-Standorte mit Food-Abteilungen eine eigene Bäckerei, ebenso 41 grössere Coop-Filialen. Am meisten Filial-Bäckereien hat Migros. Insgesamt sind es 125 schweizweit.

So wurde getestet

«Kassensturz» hat die Zöpfe am Morgen innerhalb von einer Stunde eingekauft. Kurz nach Mittag haben die Juroren die Zöpfe blind verkostet und nach den Kriterien Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz beurteilt. Die Tester haben jedes Kriterium mit Schulnoten von eins bis sechs bewertet.

Die Jury:

  • Werner Hürlimann, Bäcker-Fachschule Richemont, Luzern
  • Noomi Minoletti, Schweizer Meisterin der Bäcker-Lehrlinge an den Swiss Skills 2014
  • Jens Jung, Bäckerei John Baker, Zürich
  • Myriam Zumbühl, Kochbuchautorin und Fachjournalistin
  • Roger Von Rotz, Konditorei-Confiserie Von Rotz, Lindencham

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