Mit den steigenden Temperaturen erwacht bei vielen Konsumenten die Lust auf Frühlings- und Sommermode. Wer nicht nur auf Preis und Passform schaut, hat keine einfache Wahl. Viele Hersteller und Labels werben mit fairer oder ökologischer Produkton. Welchen Marken können Modeinteressierte mit gutem Gewissen kaufen? Die neue Online Plattform «getchanged» bietet einen inspirierenden und informativen Überblick.
Faire Kleider sind meist nur minim teurer
Das Online-Portal «getchanged» bietet umfassende Informationen zu aktuellen Kollektionen und sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen. «Kleider zu tragen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert wurden, finde ich eine schlimme Vorstellung», sagt Mitgründerin Katharina Wehrli im Interview mit «Espresso». Das Portal soll exakt solche Fehlkäufe vermeiden helfen. Fair produzierte Kleider müssten gar nicht viel teurer sein, rechnet Oliver Classen von der Erklärung von Bern EvB vor: «Meist reicht schon ein Aufpreis von 20 oder 30 Rappen, damit die Näherinnen in Asien einen existenzsichernden Lohn erhalten.»
Zum Himmel schreiende Arbeitsbedingungen
Mit der internationalen «Clean Cloth Campaign» kämpft die Erklärung von Bern seit 15 Jahren für gerechtere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Auch wenn Fortschritte erzielt wurden, bei der Kleiderproduktion komme es regelmässig zu Katastrophen, betont Oliver Classen von EvB: «Die jüngsten Brände in den unsicheren Fabriken in Bangladesh mit den vielen Opfern sind nur die Spitze des Eisbergs.» So sei es wichtig, dass fair produzierte Kleider, den Weg zu den Modebegeisterten in der Schweiz finden. Die Plattform «getchanged» und die Broschüren der Erklärung von Bern sind hier informative Kaufhilfen.