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Überteuerte Telefonabos: Suissephone sorgt erneut für Ärger
Aus Kassensturz vom 25.04.2017.
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Multimedia Überteuerte Telefonabos: Suissephone sorgt erneut für Ärger

Ab 2018 ist Telefonieren nur noch digital möglich, Swisscom stellt das analoge System ein. Die Telecomfirma Suissephone nutzt diese Umstellung für den Verkauf überteuerter Telefonabos: Zahlreiche «Kassensturz»-Zuschauer beschweren sich, Suissephone ziehe bewusst ältere Kunden über den Tisch.

Dass seine Mutter einen neuen Telefonanbieter hatte, merkte Christoph Künzle erst, als ihr Telefon nicht mehr funktionierte. Ihr Anschluss bei der Swisscom war gekündigt, der neue Anbieter, Suissephone Communications, hatte der 80-Jährigen einen Router zugeschickt, damit sie ab sofort mit der neuen IP-Technologie telefoniert.

Unnötige Paketverträge

Christoph Künzle installierte das Gerät. Es funktionierte. Was ihn aber ärgerte, war der Paketvertrag, den Suissephone mit seiner Mutter abgeschlossen hatte: Statt nur einen Festnetzanschluss muss sie nun auch für einen Internetanschluss bezahlen, den sie nie braucht. Monatlich 39 Franken kostet das sogenannte «Suisse-Mini»-Abo.

Zu teuer, findet Christoph Künzle. Für ihn ist klar, der Suissephone-Vertreter hat seiner Mutter einen unnötigen Vertrag angedreht.

Noch teurer ist der Suissephone-Vertrag von Josef Hürlimann. Der 91-Jährige entschied sich für das Paket Suisse M: 69 Franken pro Monat für Telefon, Internet und breites TV-Angebot. Nur: Internet und Fernsehen hatte Josef Hürlimann schon. Für seine Tochter Marianne Grossenbacher ist klar: Ihr Vater wurde dazu überredet. Auch er hätte lediglich einen Festnetzanschluss gebraucht.

Stiftung für Konsumentenschutz kritisiert Suissephone

Marianne Grossenbacher ärgert sich zudem, dass der Suissephone-Vertrag über 24 Monate läuft: «Dass man einem über 90-jährigen Kunden ein Abo über 24 Monate aufschwatzt, finde ich pietätlos.» Sie versuchte den Vertrag mit Suissephone aufzulösen, bis jetzt ohne Erfolg.

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Ende Jahr werden die analogen Telefonleitungen gekappt. Hier erfahren Sie, was Sie tun sollten.

Zahlreiche Angehörige von älteren Zuschauern und Zuschauerinnen haben sich bei «Kassensturz» gemeldet und sich über das Vorgehen von Suissephone beschwert. Auch Sara Stalder, Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat Anfragen zu den neuen Verträgen der Firma Suissephone bekommen. Sie kritisiert, die Firma informiere nicht transparent. Und: Suissephone benutze die technische Umstellung vom analogen zum digitalen Telefonieren, um Kunden mit teuren Abos an sich zu binden: «Vertreter von Suissephone überrumpeln ältere Leute mit langjährigen Verträgen.»

Suissephone weist den Vorwurf, sie würden Kunden über den Tisch ziehen, zurück. Das Unternehmen schreibt «Kassensturz»: «Kunden werden in einer ausführlichen Broschüre, die dem Informationsschreiben beiliegt, exakt über die unterschiedlichen Angebote und die darin enthaltenen Leistungen (Kosten, Geschwindigkeit, Anzahl Sender bei TV etc.) informiert.»

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