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Wenn Grillieren die Gesundheit gefährdet
Aus Espresso vom 17.06.2016. Bild: Colourbox
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Gesundheit Wenn Grillieren die Gesundheit gefährdet

Eine Untersuchung aus Deutschland liess aufhorchen: Bei bestimmten Grilladen wandert mehr Aluminium aus Grillschalen in die Lebensmittel als erwartet. Die Schweizer Behörden sagen, das sei nicht gesundheitsgefährdend. Weitaus grösser sei die Gefahr durch mangelnde Hygiene beim Grillieren.

Insbesondere bei marinierten Grilladen steigt der Aluminiumgehalt beim Grillieren in einer Alu-Grillschale um das Zwei- bis Dreifache. Dies zeigt eine Untersuchung der deutschen Konsumentensendung «Plusminus». Den höchsten Wert erreichte dabei ein marinierter Grillkäse, aber auch bei Fleisch und Fisch stieg der Aluminiumgehalt markant an.

Bei gelegentlichem Grillgenuss unbedenklich

Diese Resultate kann Mark Stauber, Leiter Lebensmittelhygiene beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, nachvollziehen: «Es ist eine Tatsache, dass bei salzigen oder sauren Lebensmitteln Aluminium aus der Alu-Grillschale gelöst werden kann, insbesondere bei marinierten Produkten, aber zum Beispiel auch bei Tomaten.»

Mark Stauber verweist jedoch auf die Menge Aluminium, die nach Einschätzung des BLV von Menschen ohne Risiken aufgenommen werden kann: Ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Woche. Demnach müsste eine Person mit 80 Kilogramm Gewicht über längere Zeit pro Woche acht Kilogramm Fleisch aus der Aluschale essen, um diesen Wert zu erreichen.

Marinierte Grilladen besser mit Grillschalen

Gefährlicher sei es, nun ganz auf Grillschalen zu verzichten. Wenn Öl z.B. auf die Glut von Holzkohle tropft, entstehen nämlich giftige Dämpfe, die krebserregend sein können. Aluschalen sind laut Mark Stauber das kleinere Übel. Noch besser und vor allem unbedenklicher ist es, auf Grillschalen aus Keramik oder Edelstahl zu grillieren.

Durchfall wegen zu wenig gebratenen Poulets und Hamburgern

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Das BLV warnt indes vor einer anderen Gefahr: Campylobacter-Bakterien, welche schwere Durchfallerkrankungen auslösen können. Jährlich werden in der Schweiz rund 7000 Fälle gemeldet, welche auf mangelnde Hygiene bei der Zubereitung von Fleisch zurückgeführt werden können. Besonders betroffen sind in der Grillsaison Poulet-Erzeugnisse und Hamburger.

Solche Grilladen sollten laut Mark Stauber immer gut durchgebraten werden, sodass sie innen nicht mehr roh sind. Ein Fehler, der häufig beim Grillieren begangen wird, ist es, das gebratene Fleisch wieder auf die Teller zu legen, auf denen sie zuvor gelagert wurden. So können Keime wieder auf das Fleisch gelangen.

Zudem sollte auf Schneidbrettern, auf denen zuvor Fleisch zubereitet wurde, kein Salat oder Gemüse gerüstet werden. Wer das Fleisch von Hand auf den Rost gelegt hat, sollte zudem danach die Hände waschen, um eine Infektion mit Campylobacter-Bakterien zu verhindern.

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