Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat nach dem gescheiterten Putsch alle Masken fallen lassen und klar aufgezeigt, dass er einen autoritären, autokratischen Staat will. Damit nimmt er für sein Land eine Zukunft vorweg, die in der Vergangenheit gut verankert ist: im autoritären Regime des ottomanischen Reichs, im Kemalismus, in der Militärdiktatur, in einer feindlichen Haltung allen Minderheiten gegenüber.
Nun gründen seine Machtansprüche auf einem guten Schuss Islamismus, sie sind angereichert mit Grossmachtsphantasien, die ebenfalls nichts Neues sind.
Die Jahre der Demokratie, der wirtschaftlichen und kulturellen Pluralität in der Türkei sind jedenfalls zu Ende - über die Folgen diskutieren der Historiker Hans-Lukas Kieser an den Universitäten Zürich und Melbourne, die Soziologin und Professorin an der Universität Basel Bilgin Ayata und die Journalistin und Korrespondentin für SRF, Iren Meier, unter der Leitung von Christoph Keller.