Mit gegraben hat auch Jürgen Zangenberg; er ist Archäologe und Professor für antikes Judentum und frühes Christentum an der Universität Leiden in den Niederlanden. Er steht in engem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen im israelischen Galil, dem antiken Galiläa, also der Heimat Jesu. Diese Region stellt sich Zangenberg heute nun nicht mehr so ländlich idyllisch vor, wie das die Forschung noch im 19. Jahrhundert ausmalte. Galiläa und die Gesamtregion seien schon vor 2000 Jahren vom internationalen Handel geprägt gewesen. Römisch-hellenistische Techniken und Moden gelangten ebenso hierher wie der Militarismus der Römer. Man geht davon aus, dass auch Joseph, der Vater Jesu, als Zimmermann auf einer der Grossbaustellen Herodes des Grossen beschäftigt war. Diese Bauten und Städte, denen König Herodes seinen Stempel aufdrückte, bilden die gesellschaftliche Kulisse für das Aufwachsen Jesu.
Buchhinweis:
Jürgen Zangenberg (Hrsg.), Herodes. König von Judäa, Philipp von Zabern Verlag 2016.