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Ebola-Medikamente ab Dezember im klinischen Test

Viel versprechende Mittel zur Ebola-Behandlung werden ab Dezember an Patienten in Guinea erprobt. Bis spätestens März 2015 sollen erste Ergebnisse der freiwilligen klinischen Test in drei Ebola-Stationen des westafrikanischen Landes vorliegen.

In Westafrika sind bereits mehr als 5000 Menschen an Ebola gestorben. Gegen die tödliche Seuche gibt es bisher kein Medikament, es wurden nicht einmal klinische Studien gemacht.

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Medikamente gegen Ebola im Test
aus Rendez-vous vom 13.11.2014. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 45 Sekunden.

Das soll sich nun ändern: Bereits im Dezember will man erste Medikamente an Ebola-Kranken testen: erprobte Mittel mit den Wirkstoffen Brincidofovir und Favipiravir, die nicht speziell gegen Ebola entwickelt wurden, sondern gegen andere Krankheiten. Im Labor und bei Tierversuchen zeigten sie «off label» auch beim Einsatz gegen den Ebola-Erreger vielversprechende Ergebnisse, die nun systematisch an menschlichen Patienten überprüft werden sollen. Ebenfalls getestet wird die Wirkung einer Antikörper-Behandlung mit Blut und Plasma von genesenen Patienten.

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Das in Japan entwickelte Favipiravir wurde bereits Menschen verabreicht, um das Grippevirus zu bekämpfen. Für den Einsatz gegen Ebola soll die Dosis erhöht werden. Brincidofivir, das aus den USA stammt, wurde bereits einzelnen Ebola-Patienten verabreicht.

Laut Annick Antierens, der Ebola-Koordinatorin von Médecins sans Frontières (MSF), besteht die Hoffnung, die Überlebensrate innerhalb von 14 Tagen deutlich erhöhen zu können. Die klinischen Studien führen MSF-Mediziner gemeinsam mit drei Forschungsinstitutionen aus Grossbritannien, Frankreich und Belgien sowie in Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch. Grundlage ist eine Liste von Behandlungsmethoden, die von der WHO zusammengestellt und gutgeheissen wurde.

Wenn die Versuche erfolgreich verlaufen, werde das betreffende Medikament ohne Unterbrechung auch anderen Patienten an anderen Orten verabreicht. Es seien Medikamente ausgewählt worden, die in ausreichenden Mengen zur Verfügung stünden.

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