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Mit Erdnussbutter der Demenz auf der Spur
Aus Puls vom 21.10.2013.
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Alzheimer auf der Spur – mit Erdnussbutter

Ein Löffel Erdnussbutter als Teil der Alzheimerdiagnostik: Diesen Test haben US-Wissenschaftler gemacht – erfolgreich.

Ein Löffel Erdnussbutter, und schon ist die Diagnose Alzheimer klar? Ganz so einfach ist es nicht, erklären Forscher der University of Florida. Dennoch: Erdnussbutter ist ein günstiges und natürliches Mittel, um eine Verdachtsdiagnose zu erhärten.

Und zwar so: Die Forscher nahmen einen Teelöffel voll Erdnussbutter und ein Lineal. Die Probanden – alle mit milder Demenz – schlossen die Augen und den Mund und hielten sich ein Nasenloch zu, atmeten dabei aber normal weiter. Die Forscher näherten sich mit dem Erdnussbutter-Löffel unter Zuhilfenahme eines Lineals Zentimeter um Zentimeter dem Nasenloch, bis der Patient den Erdnussgeruch wahrnahm. Dann wiederholten sie das Prozedere nach 90 Sekunden mit dem anderen Nasenloch. Die Mediziner, die den Test durchführten, waren unvoreingenommen und wussten nicht, welcher der Patienten wahrscheinlich an Alzheimer erkrankt war – das stellte sich erst Wochen später durch weitere Tests heraus.

Unterschiedliches Riechvermögen

Es zeigte sich, dass bei den Patienten mit späterer Alzheimerdiagnose das Riechvermögen der beiden Nasenlöcher dramatisch variierte. Sie rochen die Erdnussbutter mit dem linken Nasenloch erst, wenn der Löffel bereits zehn Zentimeter näher an der Nase war als mit dem rechten Nasenloch. Patienten mit anderen Formen der Demenz zeigten dieses Unterschied nicht – oder aber genau anders herum.

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Diagnose Alzheimer
Aus Puls vom 21.10.2013.
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Alle 24 teilnehmenden Patienten litten an einer leichten Demenz, die manchmal auf Alzheimer hindeutet, jedoch auch viele andere Ursachen haben kann. Von diesen Probanden rochen zehn links schlecht.

«Im Moment können wir diesen Test dazu einsetzen, einen Alzheimerverdacht zu erhärten», sagt Jennifer Stamps, eine der Studienautorinnen. «Wir haben aber vor, mehr Patienten mit leichten Gedächtnisstörungen zu untersuchen um herauszufinden, ob sich der Test wirklich dazu eignet, Vorhersagen hinsichtlich einer Alzheimer-Erkrankung zu treffen.»

Als alleiniges Diagnosekriterium reicht der Erdnussbutter-Test natürlich nicht aus, wohl aber kann er Hinweise geben: Bei Alzheimer ist im Gehirn der vordere Teil des Temporallappens meist zuerst betroffen – dort, wo neue Erinnerungen abgespeichert werden. Diese Region ist sehr nahe am Geruchssinn gelegen.

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