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Operation geglückt – Patientin zufrieden?
Aus Puls vom 04.04.2011.
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Nach der Ganzkörperstraffung endlich am Ziel der Träume?

50 Kilo hatte Frau S. nach einer Magenbypass-Operation abgenommen. Zu viel und zu schnell für die strapazierte Haut der 46-Jährigen. Eine Bauchdecken- und Bruststraffung im Januar sollte endlich den Wunschzustand herstellen. «Puls» hat Frau S. weiter auf ihrem Weg zu einem besseren Körper begleitet.

Acht Jahre hatte Frau S. auf diesen Moment gewartet: Endlich das störende Gewebe an Bauch und Brust los sein! Hautmassen, die ihre Freiheit und Gesundheit einschränkten. Hautmassen, die sie auch ästhetisch derart störten, dass sie ihr Spiegelbild regelrecht ausgeblendet hatte.

Die fünfstündige Operation im Januar 2011, bei welcher die Bauchdecke und die Brust gestrafft wurden, verlief ohne weitere Komplikationen. Die insgesamt über 50 cm langen Narben an Bauch und Brust sind verheilt – Wundheilungsstörungen gab es keine, die Schmerzen waren erträglich. Gefühlt ist es Frau S. wohl in ihrem neuen Körper, sie fühlt sich leichter, freier.

Doch betrachtet sie das Resultat im Spiegel, sind ihre Gefühle gemischt: Der neue Bauch ist nicht so flach, wie sie es erhofft hatte, denn diesmal ziert eine vertikale Falte den Bauch – noch immer kann sie ihren Bauchnabel nicht sehen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Der Traum, endlich frei zu sein, hat sich noch immer nicht ganz erfüllt. Nun ist sie mit der Frage konfrontiert, ob sie diesen Mangel mit einem weiteren Eingriff korrigieren lassen soll.

Weshalb ist eine Straffung nicht straff genug?

Der Eingriff führt in der Tat nicht zwingend zum gewünschten Ziel. Es kann medizinische Gründe geben, weshalb nicht mehr Gewebe entfernt wurde. Etwa wenn der Gewichtsverlust zu gering ist oder sich andere Risikofaktoren bemerkbar machen. Auch die Elastizität der Haut spielt eine Rolle. Eine zu ausgeprägte Straffung wollen die Operateure vermeiden, denn diese führt, gerade wenn die Bauchdecke dicker ist, auch zu mehr Wundheilungsstörungen. Da eine Straffung lange Narben mit sich bringt, will man dies natürlich vermeiden.

Wenn jemand stark abnimmt, kann auch Hautüberschuss am Rücken und am Gesäss entstehen. Wird nur die Bauchdecke gestrafft, wird das Rückengewebe beim Stehen überhängen und das Resultat der Straffung schlechter erscheinen lassen, als es ist.

Was tun, wenn man mit seiner Straffung unzufrieden ist?

Am besten bespricht man das Resultat in Ruhe mit seinem Operateur und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Da es oft Monate bis Jahre dauert, bis sich das Gewebe angepasst hat, kann sich das Resultat auch noch ändern. Vielleicht sollte man auch seine Vorstellungen nochmals überprüfen, denn ein Model-Körper ist als Ergebnis einer Hautstraffung nicht realistisch.

Da Vergleiche mit anderen Straffungsoperationen oft schwer zu finden sind, rät Emma Wüthrich von der Selbsthilfegruppe Magenbypass/Magenband, sich doch auf der Website der Selbsthilfegruppe im Forum zu melden. Hier kann man sich mit Betroffenen austauschen und auch sehen, was möglich ist oder eben nicht. Ein weiterer möglicher Schritt ist, eine zweite Meinung bei einem anderen Operateur einzuholen.

Grundsätzlich wird eine (weitere) Körperstraffung erst dann empfohlen, wenn das Körpergewicht mindestens zwei Jahre konstant ist.

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