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Neue Erkenntnisse zum «gebrochenen Herzen»

Die internationale Studie unter Leitung des USZ zeigt: Das Broken-Heart-Syndrom ist wohl häufiger und gefährlicher als bisher angenommen.

Der Verlust einer geliebten Person, Mobbing am Arbeitsplatz, Familienstreitigkeiten – all dies kann das Herz «brechen». Ausgelöst wird die Erkrankung durch emotionalen oder physischen Stress. Die Symptome gleichen jenen eines Herzinfarkts. Betroffen sind mehrheitlich Frauen.

Video
Phänomen: Gebrochenes Herz
Aus Einstein vom 05.03.2015.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 21 Sekunden.

Wissenschaftlich heisst die Erkrankung «Takotsubo-Syndrom». Als Ursache wird unter anderem eine vorübergehende Verkrampfung der kleinsten Gefässe im Herzmuskel vermutet. Dies führt zu einer verminderten Durchblutung, die bis zum lebensbedrohlichen Pumpversagen führen kann.

Weltweit grösste Studie

Bei der weltweit bisher grössten Studie zum Takotsubo-Syndrom, an der 26 kardiologische Zentren in neun Ländern teilgenommen haben, wurden 1750 Patientinnen und Patienten einbezogen. Fazit: Es gibt möglicherweise viel mehr «gebrochene Herzen», als bisher angenommen.

Dass die Krankheit auch im Rahmen schwerer Infektionen, während beziehungsweise nach Operationen entstehen kann, war bekannt. Offenbar tritt sie aber auch bei akuten neurologischen Krankheiten wie Hirnschlag, Epilepsie oder Hirnblutung auf. Die Studienresultate zeigten zudem, dass die Erkrankung in der Akutphase beinahe so lebensbedrohlich ist wie ein akuter Herzinfarkt. Beträgt bei diesem die Sterblichkeitsquote 5,3 Prozent, so liegt sie beim Takotsubo-Syndrom bei 3,7 Prozent.

Hoffen auf bessere Prognosen

Die Studienleiter hoffen, dass sich dank der Erkenntnisse aus der Studie die Prognose von erkrankten Personen verbessern werde. Sie mache nämlich deutlich, dass Patientinnen und Patienten in der akuten Krankheitsphase intensiv überwacht werden müssten. Nur so gelinge es, lebensbedrohliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Richtlinien für die Behandlung eines «gebrochenen Herzens» gibt es gegenwärtig noch keine. Daten aus der Studie würden aber erste Hinweise auf erfolgversprechende Ansätze liefern.

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