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Was passiert im Körper, wenn man erschrickt?
Aus Audio SRF 1 vom 02.11.2015.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 22 Sekunden.
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Schreck lass nach!

Was spielt sich eigentlich in uns ab, wenn uns der Schreck in die Glieder fährt? PD Dr. Helen Haker Rössler erklärt, wie unser Körper auf unliebsame Überraschungen reagiert.

Man kennt es: Der Schreck fährt einem aus heiterem Himmel in die Glieder. Oder die Situation ist unheimlich, die Angst wächst langsam – und dann erschrickt man erst recht.

Thriller, Krimis und Horrorfilme zelebrieren dieses Spiel mit den Emotionen, aber was passiert da eigentlich im Körper, wenn wir erschrecken? PD Dr. Helen Haker Rössler, Psychiaterin und Psychotherapeutin an der ETH Zürich, erklärt: «Angst ist ein anhaltender Zustand der Ungewissheit, was passiert oder ob wir auf etwas genügend vorbereitet sind. Der Körper löst entsprechende Stressreaktionen aus, die längere Zeit andauern. Beim Schreck konzentriert sich das auf einen ganz kurzen Moment und lässt dann auch schnell wieder nach.»

Erschreckt werden wir, wenn wir etwas wahrnehmen, dessen Herkunft und Bedeutung wir nicht sofort erklären können und das potenziell gefährlich sein könnte. Unser Körper bereitet sich auf eine mögliche Reaktion vor und löst verschiedene Mechanismen aus:

  • Der Blutdruck steigt. Wir haben mehr Kraft für Flucht oder Verteidigung.
  • Die Gefässe in der Peripherie verengen sich. Wir haben kalte Füsse, kalte Hände; kalter Schweiss tritt aus.
  • Das Herz schlägt schneller und kräftiger. Wir haben Herzklopfen.
  • Der Stoffwechsel stellt sich um. Es wird zusätzliche Energie bereitgestellt für einen längeren Kampf oder eine längere Flucht.
  • Die Pupillen weiten sich. Wir nehmen Bewegungen im Grenzbereich unseres Gesichtsfelds besser wahr.

Kurz gesagt: Alles, was uns in den Stressmodus versetzen kann, wird vom Körper mobilisiert. Sobald aber klar ist, woher der unerwartete oder unerklärliche Sinnesreiz gekommen ist und dass er harmlos ist, wechselt unser Körper wieder in den Normalzustand – der Schreck ist ausgestanden.

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