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Depression: Seien Sie als Angehörige da, wenn man Sie braucht, aber schaffen Sie sich auch Freiräume.
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Das müssen Angehörige über Depressionen wissen

Wenn ein Familienmitglied an einer Depression erkrankt, sind die Angehörigen erst irritiert, dann ratlos. Oft verzweifelt. Sie fragen sich: Was kann ich tun? Wie kann ich helfen? Roger Mingard ist langjähriger erfahrener Angehöriger. Er weiss, was geht und was nicht.

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Diese 5 Punkte sollten sich Angehörige zu Herzen nehmen

  • «Jetzt reiss dich doch zusammen.» Dieser Satz ist ein No-go. Wenn jemand an einer Depression erkrankt, kann er sich nicht zusammenreissen. Besser: Sich hinsetzen und zuhören. Oder einfach da sein. Keine Ratschläge.
  • «Schau, der Frühling, die schönen Blumen!» Dass das Leben seine schönen Seiten hat, erreicht den an Depression Erkrankten nicht. Er ist gefühlstaub. Oder niedergeschlagen. Besser: «Ich wäre froh, du könntest mir beim Kochen ein wenig zur Hand gehen.» Kleine Alltäglichkeiten zusammen angehen. Erwartungsfrei.
  • «Was denken nur unsere Nachbarn, wenn du den ganzen Tag im Bett liegst?» Die Nachbaren gucken komisch, weil sie nichts von der Depression wissen. Besser: Nachbarn und Freunde informieren. Einige werden sich abwenden. Dafür rücken andere näher.
  • «Was hab ich falsch gemacht, dass du so traurig bist?» Angehörige fühlen sich oft schuldig, dass ihre Liebsten so antriebslos und gefühlstaub sind. Besser: Sich nicht herunterziehen lassen. Sie sind nicht Schuld.
  • «Ich bin hier so angebunden, ich kann nicht weg.» Angehörige gehen ganz in der Betreuung des Depressionserkrankten auf und gehen dabei kaputt. Besser: Freiräume schaffen. Mit Freunden allein ins Kino gehen. Auftanken. Geniessen, lachen, reden.

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