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Schweiz aktuell am Gotthard Treue Kameraden für unterwegs

Was ist eigentlich ein Maultier? Heute wissen das nur noch die wenigsten. Kein Wunder - vor dem zweiten Weltkrieg gab es in der Schweiz über 3000 dieser Tiere, heute sind es nur noch rund 250. Das Maultier hat sich vom unentbehrlichen Lasttier zum liebenswürdigen Trekkingbegleiter gewandelt.

Maultiere sind eine Kreuzung zwischen einem Esel und einem Pferd. Genauer gesagt zwischen einem Eselshengst und einer Pferdestute. Die langen Ohren und das leicht struppige Fell erinnern an den Vater Esel, die elegante Haltung an die Mutter Pferd. Maultiere sind normalerweise unfruchtbar, weshalb jedes Maultier von Menschenhand gezüchtet wird.

Mann umringt von mehreren Maultieren im Gebirge
Legende: Vom Vater Esel erben Maultiere die langen Ohren und das struppige Fell. Die elegante Haltung kommt von der Mutter Pferd. SRF

Der letzte Maultierzüchter der Schweiz

Marco Gentinetta ist der letzte grosse Maultierzüchter der Schweiz und züchtet auf seinem Hof in Visp VS jährlich etwa fünf Maultiere.

Vor dem zweiten Weltkrieg war das noch anders - auf dem Hof der Gentinettas wurden über 30 Maultiere im Jahr gezüchtet. Diese wurden hauptächlich der Armee verkauft oder in der Landwirtschaft genutzt. Mit dem Ausbau des Strassennetzes und der Erfindung des Helikopters wurden Maultiere zunehmends überflüssig.

Praktische Helfer im Gebirge

Maultiere gelten als sehr gutmütige, unkomplizierte Tiere mit einer langen Lebenserwartung. Im Gebirge waren sie schon im Mittelalter unverzichtbare Lasttiere, da sie die besten Charaktereigenschaften ihrer Eltern Pferd und Esel vereinen.

Vom Pferd haben sie den Mut und die Eleganz geerbt, vom Esel die Trittsicherheit, die Ausdauer und die Intelligenz. Obwohl Maultiere heute kaum noch als Transportmittel zum Einsatz kommen - ihre angenehmen Eigenschaften machen die Tiere zu beliebten Trekkingbegleitern.

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