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Dreirosenbrücke Waltraud Waibel - die Frau hinter dem Jugi

Ihr erster Jugendtreff war ein kleines Zimmer in einer Tiefgarage. Obwohl sie seit kurzem pensioniert ist, prägt sie das Jugendzentrum Dreirosen immer noch.

Die ehemalige Lehrerin hat sich in den letzten 26 Jahren intensiv für die Jugendarbeit engagiert. Als Lehrerin sah sie die Probleme der Schüler, konnte aber zu wenig eingreifen. Aus diesem Grund wechselte sie in die offene Jugendarbeit. Beim Jugendtreff Dreirosen war sie vor sechs Jahren für die Planung und den Aufbau verantwortlich.

Das Quartier hat mit Vorurteilen zu kämpfen. Welche Erfahrungen macht ihr hier im Jugi?

In der Erwachsenenwelt existieren diese Vorurteile. Die Jugendlichen erleben immer wieder Situationen, in denen sie mit Vorurteilen konfrontiert werden. Wichtig ist, dass wir diese Vorurteile entkräften. Unser Ziel ist es die Jugendlichen zu stärken, damit sie wissen, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollen. Vorurteile existieren auch unter den Jugendlichen. Wir versuchen diese auszuräumen, indem man mehr voneinander weiss. Hier stossen die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander.

Sie leiten seit 26 Jahren Jugendtreffs. Was hat sich in dieser Zeit in der Jugendarbeit verändert?

Die Bedürfnisse der Jugendlichen haben sich nicht verändert, aber die Rahmenbedingungen sind heute anders. Durch die technologische Entwicklung hat sich die Kommunikationskultur verändert. Heute ist alles unverbindlich. Die Folge davon ist, dass sich keine länger existierenden Cliquen mehr bilden. Freundschaften und Beziehungen wechseln schneller. Die Jugendlichen sind diesbezüglich ein Spiegelbild der Gesellschaft. Ausserdem müssen und wollen sich die Jugendlichen heute vermehrt den gesellschaftlichen Vorstellungen anpassen. Unser Ziel ist es, dass Selbstvertrauen des Einzelnen zu stärken, damit er seinen Weg gehen kann. Ausserdem muss sich die Jugendarbeit auf die technologische Entwicklung einlassen.

Was war für Sie persönlich die schwierigste Situation in ihrer Zeit als Jugenarbeitende?

Menschen, die ich als Jugendliche kennengelernt habe und die dann später durch einen exzessiven Drogenkonsum das Leben verloren haben. Das sind traurige Erinnerungen, die mir heute noch zu schaffen machen. Was mich in meiner ganzen Zeit als Jugendarbeitende beschäftigt hat ist, dass die Jugendlichen dem Konsum so verfallen sind und als Zielgruppe missbraucht werden. Was mich ebenfalls beschäftigt ist, dass die Jugendlichen von der Gesellschaft meist negativ wahrgenommen werden.

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