Es war die Zeit nach dem Platzen der Dotcom-Blase und dem globalen Börsencrash, da tauchte in der Schweiz ein selbsternannter Anlegerguru Namens Dieter Behring auf. Die Turbulenzen auf den globalen Finanzmärkten hatte er scheinbar, im Gegensatz zu vielen anderen, unbeschadet überstanden, und er machte exorbitante Gewinne. Wie er diese Gewinne machte, wurden in seinen Präsentationen zwar nie ganz klar, aber er zog viele Anleger in seinen Bann.
Im Oktober 2004 wurde Dieter Behring verhaftet. Die Schadenssumme im grössten Betrugsfall der Schweiz betrug 800 Millionen Franken und es gab mindestens 2000 Geschädigte. Zwölf Jahre hat es gedauert bis zum ersten Gerichtsprozess in diesem Fall, der im Mai begann. Heute hat das Bundesstrafgericht in Bellinzona Dieter Behring zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht: der Verurteilte kann das Urteil an das Bundesgericht weiterziehen.
Der Journalist Christian Mensch, Leiter der Redaktion Basel bei der Schweiz am Sonntag, hat den Fall Behring von Anfang an mitverfolgt. Seine Erinnerungen und seine Einschätzung der Bedeutung des heutigen Urteils.