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Oliver Zimmer.
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Historiker Oliver Zimmer - Geschichte erinnern

700 Jahre Morgarten, 500 Jahre Marignano, 200 Jahre Wiener Kongress - und ein Historikerstreit über die Mythen der Eidgenossenschaft. Was ist Fakt, was ist Fiktion? Der Zürcher Oliver Zimmer ist Geschichtsprofessor an der Universität Oxford und Gast von Marc Lehmann im Tagesgespräch.

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Die Erinnerungsmaschine läuft auf Hochtouren. Der Streit über die Erinnerungskultur hat sich vom universitären Elfenbeinturm an die Stammtische verlagert. «Gut so!», findet Oliver Zimmer - und liefert Argumente für die Debatte.
«Marigniano sei als Ereignis wichtig, bezeichne aber nicht den Ursprung der Neutralität», sagt Oliver Zimmer. Warum aber erhält die Schlacht von 1515 diese Bedeutung? «Die Eidgenossenschaft hat einen starken Legitimationsdruck», meint Zimmer. Jedoch empfindet er die gegenwärtig stattfindende Debatte über Mythen und Wirklichkeit als «abgedroschen» und «politisch aufgeladen.»
Viel besser fände Geschichtsprofessor Zimmer, wenn Schweizer Geschichte mehr in einem internationalen Kontext gesehen würde. «Die Schweiz ist eine faszinierende Fusion von vormodernen Elementen und modernen Staatsformen», so Zimmer. Gewachsen auch durch Glück und Zufall. Befreiungsmythen wie Willhelm Tell und Co. gehörten dazu. Man könne sie ja auch mit etwas Humor sehen, findet der Geschichtsprofessor.

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