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Peter Hettich.
SRF
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HSG-Professor Hettich zu Subventionen für die Wasserkraft

Im Parlament wird derzeit über den Ausbau der Stromnetze debattiert. Der Ständerat wollte gleich noch neue Subventionen für die einheimische Wasserkraft hineinpacken. Braucht die Wasserkraft immer neue Subventionen? Darüber spricht Iwan Lieberherr mit HSG-Professor Peter Hettich.

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Für den Wirtschaftsprofessor ist Wasserkraft «ein nationales Symbol». Das erkläre auch die Sympathien von links bis rechts für diesen Energieträger. Die Wasserkraft trage das Label grün, auch wenn Strom aus Wasser nicht per se grün sei. Und: Geschätzt werde an der Wasserkraft ihre Zuverlässigkeit.

Kaum ist die neue Energiestrategie in der Volksabstimmung gutgeheissen, geht es weiter mit neuen Vorhaben. Dabei schwingt immer die schwierige Lage der grossen Strom-Konzerne mit, die unter dem tiefen Strompreis leiden. Peter Hettich stört sich dabei am «Konzern-Bashing», wie er es nennt. Wasserkraft sei die einzige Energieform, die besteuert werde über die Wasserzinsen.

Weil der Preis für die Wasserkraft tiefer ist als die Gestehungskosten, werden immer wieder neue Unterstützungsmassnahmen für die einheimische Wasserkraft diskutiert. Das Energiegesetz, das das Stimmvolk angenommen hat, sieht solche vor. Nun erklingt aber der Ruf nach Soforthilfe. Ist die gerechtfertigt? Oder müsste man bei den Wasserzinsen ansetzen, die an die Bergkantone fliessen?

Peter Hettich findet es wichtig, dass man die Unterstützung der Wasserkraft überdenkt. Er favorisiert ein Quotenmodell, das definiert, zu welchem Anteil Stromproduzenten erneuerbare Energie liefern. Stromkonzerne könnten dabei selber entscheiden, wie sie diese Quote erfüllen. So bleibe der Wettbewerb unter den Anbietern bestehen.

Peter Hettich ist Professor für öffentliches Wirtschaftsrecht und Direktor am Institut für Finanzrecht, Finanzwirtschaft und Law and Economics der Universität St. Gallen (HSG). Er beschäftigt sich intensiv mit Fragen rund um die Energie-Zukunft.

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