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Bruno S. Frey.
Iwan Lieberherr, SRF
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Ökonom Bruno S. Frey – die Wirtschaft und der Terrorismus

Die Attentate von Brüssel liegen fast einen Monat zurück. Terrorannschläge führen auch dem Tourismus Schaden zu – in Brüssel oder Paris, in Tunesien oder Ägypten. Der Ökonom Bruno S. Frey ist mit dem Thema vertraut; er hat auch dazu publiziert. Frey ist Gast von Iwan Lieberherr.

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Wenn Touristen und Touristinnen ausbleiben, kann das schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben für ein ganzes Land, nicht nur für die Hoteliers. Investitionen ausländischer Unternehmen gehen zurück, Arbeitsplätze in allen Sektoren der Wirtschaft sind gefährdet. Aber: «Schlecht laufende Geschäfte sind wohl eine kurzfristige Reaktion», sagt Bruno S. Frey. Er meint: «Man gewöhnt sich langsam an terroristische Angriffe.» Während die Börsenkurse nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York wochenlang im Keller gewesen seien, seien sie nach Brüssel nur noch für wenige Tage getaucht, sagt Frey. Deshalb sagt Frey: «So schlimm die Attacken sind - terroristische Angriffe destabilisieren unsere Gesellschaft nicht.» Daher sei es falsch, so Frey, wenn Reiseveranstalter, ihre Angebote wegen Terrorgefahr abändern. Damit schade man den Ländern doppelt. Bruno S. Frey sagt: «Terrorangriffe sind nicht vorhersehbar. Sicher können wir nirgendwo mehr sein.»

Der Basler Ökonom Bruno S. Frey war lange Zeit Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich. Seit 2015 ist er ständiger Gastprofessor an der Universität Basel. Der bald 75-Jährige ist zudem Forschungsdirektor des Instituts Crema (Centre for Research in Economics, Management and the Arts) in Zürich. Frey erforscht vor allem das menschliche Verhalten auf die Wirtschaft und ist bekannt für seine Glücksforschung: Er hat untersucht, was es braucht, damit die Menschen mit ihrem Leben zufrieden sind.

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