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Oliver Krüger, Einzelrichter Swiss Ice Hockey.
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Oliver Krüger, Einzelrichter Swiss Ice Hockey

Brutale Checks, Gewalt auf dem Eis: Das sind Fälle für die beiden Einzelrichter des Schweizerischen Eishockey-Verbandes. Nur - einer hat das Handtuch geworfen. Und der andere, Oliver Krüger, ist jetzt Gast von Susanne Brunner.

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In der Eishockey-Justiz muss es fast so schnell gehen wie auf dem Eis. Dienstagabend: Playoff-Spiele in der Schweiz. Heikle Szenen, vielleicht auch brutale Aktionen, bei denen Spieler verletzt oder gefährdet werden. Eine oder mehrere Anzeigen. Bereits am Morgen danach müssen die Einzelrichter in kürzester Zeit ihre Urteile Fällen: Spielsperren, Bussen oder Freispruch. «Es ist das gleiche System wie im Staat», erklärt Einzelrichter Oliver Krüger. «Die Urteile brauchen eine Rechtsgrundlage, müssen rechtsstaatlichen Grundsätzen genügen.» Heftig sind zum Teil die Schlagzeilen, die sich die Einzelrichter wegen ihrer Urteile gefallen lassen müssen. Das sei Teil des Spiels, sagt dazu Oliver Krüger. «Eishockey ist eine Unterhaltungsindustrie», da gehörten süffige Titel in der Boulevardpresse dazu. Er nehme das gelassen.

Wegen eines Urteils griff ein Club die beiden Einzelrichter mit einem verbalen Check an, worauf Victor Stancescu das Handtuch warf. Er galt als ideale Besetzung für den Posten eines Co-Richters, denn er ist nicht nur Jurist, sondern war selbst NLA-Spieler, Captain der Kloten Flyers. Er bedaure diesen Rücktritt sehr, so Oliver Krüger. «Victor Stancescu war die absolut perfekte Figur für diese Aufgabe. Integer, ein begabter Jurist.» Er fehle ihm auch, denn bisher haben die beiden Einzelrichter heikle Spielszenen gemeinsam analysiert, Urteile zusammen beraten. Er mache nun diese Saison allein fertig. Es sei aber klar, dass Victor Stancescu ersetzt werden müsse.

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