Auch in der Schweiz gibt es sie: die Opfer von Menschenhandel: Sie schaffen auf der Strasse an, stehlen in Läden und liefern das Gestohlene dann an ihre «Besitzer» ab oder schuften zu Hungerlöhnen in Haushalten.
90 Prozent der Fälle, die aufgedeckt wurden, waren in der Prostitution, aber in anderen Bereichen wurde noch nicht so genau hingeschaut. Zum Beispiel bei Hausangestellten. Menschenhandel findet im Verborgenen statt», sagt Angelini: «Menschen in Not, zum Beispiel Vertriebene aus Syrien, sind besonders anflällig für Ausbeutung.»
Die Schweiz engagiert sich gegen den Menschenhandel auf alle Arten: In den Herkunftsländern versucht sie, mögliche Opfer zu sensibilisieren. In der Schweiz bietet sie den Opfern Hilfe. «Zur Prävention kann beispielsweise, wenn ein neuer Diplomat kommt, als erstes ein Kontakt zu den Hausangestellten hergestellt werden», so Bühler. Und am Schluss hilft die Schweiz, dass die Opfer von Menschenhandel wieder in ihrer Heimat Fuss fassen und reintegriert werden. «Die Bekämpfung des Menschenhandels ist Teil der Schweizer Aussenpolitik. Es braucht internatioale Antworten. Man muss in Netzwerken zusammenarbeiten», sagt Bühler.
Carmela Bühler von der Abteilung Menschliche Sicherheit im EDA weiss, was auf innen und aussenpolitischer Basis getan wird, um Menschenhandel zu bekämpfen. Rebecca Angelini von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration kennt die Opfer aus nächster Nähe und hilft vor Ort in Zürich.
Rebecca Angelini und Carmela Bühler sind nun zu Gast bei Ivana Pribakovic.