Während Jahrzehnten war Tim Guldimann ein Top-Diplomat der Schweiz. Er war an den verschiedensten Orten und Brennpunkten der Welt tätig, um die Interessen der Schweiz zu vertreten, zuletzt als Botschafter in Berlin, wo er heute noch lebt.
Guldimann will sich konkret dafür einsetzen, dass Auslandschweizerinnen und –schweizer einfacher an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen können. Die briefliche Wahl funktioniere schlecht im Ausland, sagt Guldimann. «Drei Prozent der Briefe kamen bei den Wahlen zu spät an». Darüber hinaus sieht er Probleme bei der Krankenversicherung oder den Bankverbindungen von Schweizern im Ausland. Wegen der vielen Vorschriften zur Vermeidung von Steuerhinterziehung ist es für Auslandschweizer schwieriger geworden, ein Konto in der Schweiz zu eröffnen. Viele Auslandschweizer erhielten die Ansage ihrer Bank, dass es zu teuer sei, ihr Konto weiter zu führen, sagt Tim Guldimann. «Das ist natürlich eine Ansage, die gegen unsere Mitbürger im Ausland gerichtet ist.»
Als Auslandschweizer mit langjähriger Erfahrung in der internationalen Diplomatie will sich Guldimann namentlich in der Aussenpolitischen Kommission einbringen. Besonders am Herzen liegt ihm die Europa-Frage. Es gehe jetzt darum, in der Bevölkerung das Vertrauen widerherzustellen, dass die Zuwanderung reduziert werden kann. Kontingente seien dazu keine Lösung: «Das ist eine absurde administrative Steuerung eines Problems, das sich so in einer Marktwirtschaft nicht lösen lässt.»