Das 3:1 aus dem Hinspiel ist ein gutes Polster, mehr aber nicht. Denn Real Madrid kassiert in letzter Zeit viele Tore – zu viele Tore. 8 Gegentreffer in den letzten 4 Spielen sind keine gute Bilanz. Aber weil eine stabile Defensive vorne im Sturm beginnt, richtet sich aktuell das Augenmerk wieder einmal auf den sogenannten «BBC»-Sturm.
Wenn einer nicht laufen muss, ist es der, der 60 Tore pro Saison schiesst.
Der «BBC-Sturm» in der Kritik
Eine deutliche Mehrheit spricht sich in Online-Umfragen gegen die Formation mit Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und dem wiedergenesenen Gareth Bale aus. Die Statistik gibt ihnen Recht: Mit dem «BBC»-Sturm gewinnt man 69 Prozent der Spiele, fehlt mindestens einer der drei, 76 Prozent. Klar ist: Spielt das illustre Trio zusammen, ist Real gefährlicher – aber auch instabiler. Denn Defensiv-Arbeit verrichtet keiner der Superstars gerne.
Mehrere Krisen-Sitzungen soll es in den letzten Tagen gegeben haben. Die Spieler hätten sich über Ronaldo beklagt, hiess es. Captain Sergio Ramos sprach ein Machtwort: «Wenn einer nicht laufen muss, dann ist es der, der jede Saison 60 Tore schiesst.» Der Rest stehe nun in der Pflicht.
Sarri und De Laurentiis spannen zusammen
Napoli hofft, dass Real erstmals nach 46 Spielen nicht mindestens ein Tor erzielt. Die Fans sollen das San-Paolo-Stadion in einen Hexenkessel verwandeln. Türöffnung ist bereits 6 Stunden vor Anpfiff. «Man wird sie bis nach Turin hören», verspricht Marek Hamsik.
Coach Walter Sarri und Klub-Präsident Aurelo De Laurentiis haben aus pragmatischen Gründen das Kriegsbeil begraben. «Wir haben 28 Minuten lang über Film gesprochen und 30 Sekunden über Fussball», stellte Sarri jedoch klar. De Laurentiis hatte ihn und sein Team nach dem Hinspiel als Angsthasen hingestellt. Das soll nun nicht mehr passieren. «Wir wollen sie an den Eiern packen», lautete Sarris Kampfansage.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 06.03.2017, 08:00 Uhr