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Champions League Schlagerspiel: Besiegt Guardiola die eigene Vergangenheit?

Wenn Barcelona gegen Manchester City spielt, ist dies nicht ein Spiel wie jedes andere. Für City-Coach Pep Guardiola ist es ein Treffen der besonderen Art.

Von 2008 bis 2012 war Pep Guardiola Trainer des FC Barcelona. In dieser Zeit formte er aus den Katalanen das Nonplusultra des Weltfussballs, wurde dreimal spanischer Meister und holte zweimal die Champions League. Dasselbe Ziel hat er nun mit den Engländern.

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Guardiola vor besonderer Begegnung (Radio SRF 4 News, Nachmittagsbulletin, 19.10.2016)
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Guardiola selber, der gerne auf die Euphoriebremse steht, sieht sein Team aber noch «nicht bereit, um in Europa zu bestehen». Um die Krone Europas zu holen, investierte City, das seit einigen Jahren unter katarischer Führung steht, in diesem Sommer noch einmal in grossem Stil in neue Spieler.

Toller Saisonstart

Knapp 170 Millionen Euro gab man für John Stones, Leroy Sané, Ilkay Gündogan, Nolito und Torwart Claudio Bravo aus; im Winter wird noch Brasiliens Top-Talent Gabriel Jesus für 32 Millionen Euro folgen.

Nach wettbewerbsübergreifend 10 Siegen in Serie zum Start der Ägide unter dem 45-Jährigen harzte es in den letzten 3 Partien der «Skyblues» aber. Ausgerechnet vor dem Duell mit seinem ehemaligen Klub gab es zuletzt leise Kritik – vornehmlich an der Effizienz der Angriffsreihe.

Als was soll er zurückkehren, als Balljunge?

Einen Spaziergang wird es für Guardiola bei seiner Rückkehr also kaum geben. Bei Lionel Messis Rückkehr nach einer Verletzungspause schoss sich Barça am vergangenen Wochenende beim 4:0 gegen La Coruña zudem warm. Guardiolas Erinnerungen an das letzte Wiedersehen mit Barça sind ohnehin nicht die besten: Mit Bayern München kehrte er im Mai 2015 zum ersten Mal zurück – und verlor 0:3.

Bei seinem Abschied huldigten die Barça-Fans Guardiola.
Legende: Pep und Barcelona Bei seinem Abschied huldigten die Barça-Fans Guardiola. imago

Grosser Respekt vor City

Dennoch ist der Respekt der Katalanen vor dem Duell mit ihrem ehemaligen Trainer gross: «Es gab eine Zeit vor ihm und eine danach. Pep hat uns alle sehr geprägt, er hat eine Handschrift hinterlassen», sagte stellvertretend Verteidiger Gerard Piqué.

Eine Handschrift im Übrigen, mit der Guardiola die Geschichte Barcelonas auch in Zukunft nicht weiterschreiben wird, wie sein Vater erklärte: «Als was soll er zurückkehren, als Balljunge? Seine Jahre bei Barcelona sind vorbei.»

Zunächst kehrt der Katalane aber doch zurück – und spielt mit seinem neuen Klub gegen seine eigene Vergangenheit. Eine spannendere Geschichte könnte es kaum geben.

Sendebezug: Sport live, SRF zwei, 18.10.2016, 20:00 Uhr

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