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Schweizer Nationalmannschaft Nati: Melancholie am Ende einer Ära

Das bittere Ausscheiden gegen Argentinien und der definitive Abschied von Trainer Ottmar Hitzfeld haben an der Bilanz-Pressekonferenz der Nati in Sao Paulo für eine melancholische Stimmung gesorgt.

Ottmar Hitzfeld wirkte bei seinem letzten Auftritt als Trainer der Schweizer Nationalmannschaft gelöst, aber auch emotional. «Ich bin meinen Spielern unglaublich dankbar, dass sie mir zum Abschied ein solches Spiel geschenkt haben», blickte Hitzfeld mit der Distanz einer Nacht noch einmal auf den Achtelfinal gegen Argentinien zurück.

Hitzfeld erwähnte die unglaublichen letzten Minuten, dieses bittere Ende in einer Partie, in der seine Mannschaft praktisch alles richtig gemacht hatte. Das seien Erlebnisse gewesen, über die man stundenlang sprechen könnte. «Diese Emotionen machen den Sport aus. Und diese Emotionen werden uns noch während Wochen begleiten.»

Viele Sympathien gewonnen

Rückblickend auf die gesamte WM fand es Hitzfeld «fantastisch, wie sich meine Mannschaft im Verlauf des Turniers steigern konnte.» Nach dem wackligen Start gegen Ecuador und der Schmach gegen Frankreich ist die Nati zusammengerückt und hat sich gegen Honduras zurückgekämpft. «Mit diesem Auftreten hat das Team viele Sympathien gewonnen», ist sich Hitzfeld sicher.

Für die Zukunft ist Hitzfeld wie viele Beobachter optimistisch, was die Entwicklungschancen der Nati betrifft. «Die Mannschaft ist jung und kann auf den Erfahrungen aufbauen, die sie in Brasilien gemacht hat.» Er wünsche Nachfolger Vladimir Petkovic viel Glück und werde die Nati bei ihren Länderspielen auch in Zukunft im Stadion verfolgen.

Trotz Emotionalität und Melancholie ist sich Hitzfeld sicher, mit dem Rücktritt die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er möchte sich jetzt mehr um die Familie kümmern, nachholen, was während 40 Jahren im Profi-Fussball nicht möglich war. An die 6 Jahre als Nati-Coach wird Hitzfeld gerne zurückdenken. «Es war eine fantastische Zeit, in der ich mit einer grossartigen Mannschaft arbeiten durfte.»

Spieler bald zurück im Alltag

Nach dem Schlusspfiff gegen Argentinien habe Hitzfeld unzählige Nachrichten mit Glückwünschen erhalten, erzählte der Coach zum Ende der Pressekonferenz. «Beim Lesen kamen mir fast die Tränen. Ich bin derzeit noch zu emotional, um die Nachrichten zu verarbeiten», sagte der Coach, ehe mit dem Schluss der Bilanz-Pressekonferenz seine Ära als Nati-Trainer definitiv abgeschlossen war.

In der Nacht auf Donnerstag fliegen Hitzfeld und seine Mannschaft zurück in die Schweiz. Während die Spieler nach einigen Tagen Ferien in die Trainingslager ihrer Klubs einrücken und damit in den Alltag zurückkehren, wird Hitzfeld irgendwann in den nächsten Tagen oder Wochen sämtliche Nachrichten lesen und sich mit vielen Emotionen an diesen Abschied in Sao Paulo erinnern.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 01.07.14 18:00 Uhr

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