Die beiden Stadien des VfL Wolfsburg und der Eintracht Braunschweig liegen nur knapp 35 Kilometer auseinander, doch in Wirklichkeit trennen die beiden Relegations-Teilnehmer Welten.
«Das ist ein Kräftevergleich, der eigentlich im Bereich des Unmöglichen zu liegen scheint», sagte Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht vor dem ersten Duell am Donnerstag in Wolfsburg. Hier die millionenschwere, aber in dieser Saison so enttäuschende Mannschaft des Erstliga-16. Wolfsburg, da die No-Name-Truppe des Zweitliga-Dritten Braunschweig.
Wolfsburg und Braunschweig im Vergleich
VfL Wolfsburg | Eintracht Braunschweig | |
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Gründung | 1945 | 1895 |
Gesamtmarktwert | 154 Mio Euro | 20 Mio Euro |
Kaderkosten | 100 Mio Euro | 12 Mio Euro |
Bundesligajahre | 20 | 21 |
Grösste Erfolge | Deutscher Meister 2009 Deutscher Pokalsieger 2015 | Deutscher Meister 1967 |
Für das abgestürzte Wolfsburg (2015 Pokalsieger und Vizemeister) geht es noch darum, das Horrorszenario Abstieg zu vermeiden und «eine schlechte Saison versöhnlich zu beenden», wie es Sportdirektor Olaf Rebbe ausdrückte. Besiegelt hatte die miserable Spielzeit am Samstag eine bittere Last-Minute-Pleite gegen den HSV.
Bei der Eintracht setzt man vor allem auf die grosse mannschaftliche Geschlossenheit. «Der Teamspirit bei uns liegt nicht brach, der ist sehr ausgeprägt», sagte Lieberknecht mit einer kleinen Spitze in Richtung des Starensembles aus Wolfsburg. «Der VfL hat viel Geld und grosse Stars, wir haben unsere Mittel.»
Die Schweizer werden auf Seiten der Wölfe zumindest im Hinspiel in der VW-Arena wohl keine Rolle spielen: Diego Benaglio drückt seit Wochen nur noch die Bank, Ricardo Rodriguez ist mit seinen Sprunggelenksproblemen weiter fraglich. Bei Braunschweig sind sowohl Stammspieler Saulo Decarli als auch der sporadisch eingesetzte Salim Khelifi einsatzbereit.
Fader Beigeschmack für die Blau-Gelben
Sicherheit ist Trumpf im Duell der niedersächsischen Lokalrivalen: Um Provokationen im Stadion zu verhindern, dürfen die Braunschweiger ausserhalb des Gästebereichs keine Trikots oder Schals tragen. «Das ist schade. Ich hätte Schwierigkeiten, das meinem Sohn zu erklären», zeigte sich Lieberknecht enttäuscht.
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 20.5.17, 17:40 Uhr