Zum Inhalt springen

Header

Roger Schmidt im Gespräch mit dem Schiedsrichter
Legende: Er will es nicht wahrhaben Roger Schmidt (links) weigerte sich, auf die Tribüne zu gehen. Imago
Inhalt

Internationale Ligen «Schmidt-Gate» sorgt für rote Köpfe

Der von Schiedsrichter Felix Zwayer einberufene Spielunterbruch sorgte bei Leverkusen - Dortmund für heisse Diskussionen. Vor allem Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler liess sich kaum noch beruhigen.

Audio
Felix Zwayer nimmt Stellung zum «Schmidt-Gate» (ARD)
02:34 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 34 Sekunden.

Ein Disput um den Ausführungsort eines Freistosses von Dortmund stand am Ursprung des Spielunterbruchs, mit welchem Schiedsrichter Felix Zwayer für ein Novum in der Bundesliga-Geschichte sorgte. Weil Leverkusens Trainer Roger Schmidt nicht wie gefordert auf der Tribüne Platz nehmen wollte, schickte der Referee die Teams in die Kabinen.

«Weil Herr Schmidt der Anweisung nicht Folge geleistet hat, den Innenraum zu verlassen, haben wir das Spiel unterbrochen. Dann haben wir die Situation in Ruhe im Innenraum geklärt», sagte Zwayer, der sich vorschriftsgemäss verhalten hat.

Völler kriegt sich nicht mehr ein

Die Aktion liess vor allem bei Bayers Sportdirektor Rudi Völler den Kragen platzen. Mit einem nicht gegebenen Elfmeter zog Zwayer den Zorn des Weltmeisters von 1990 zusätzlich auf sich. Im Interview mit Sky gab es dann für Völler kein Halten mehr:

Was haben sie eigentlich mit dem Roger Schmidt? Es ist doch viel wichtiger, dass er keinen Elfmeter gepfiffen hat, oder finden Sie nicht? Was meinen Sie? Wer hat uns denn mehr geschadet, der Roger Schmidt oder der Schiedsrichter? Nicht, wenn das Mikro aus ist, sagen, du hast ja Recht. Vielleicht hat er den Fehler gemacht, nicht hochzugehen. Aber das muss man jetzt doch nicht so aufpumpen, die Nummer. Man muss die Mannschaften doch nicht reinschicken. Geh doch hin und sag, Herr Schmidt, Sie müssen auf die Tribüne, weil Sie zu laut waren beim vierten Offiziellen. Warum hat er das nicht gemacht?
Autor: Rudi Völler

Nicht wenige fühlten sich an Völlers legendäre Wutrede als Nationaltrainer Deutschlands im Jahr 2003 nach einem 0:0 auf Island erinnert. Damals hatte der ehemalige Weltklasse-Stürmer Kult-Moderator Waldemar Hartmann zusammengestaucht.

Audio
Roger Schmidt nimmt Stellung zum «Schmidt-Gate» (ARD)
00:52 min
abspielen. Laufzeit 52 Sekunden.

Schmidt: «Bin zu stur gewesen»

Schmidt selbst gab sich in Teilen reumütig. «Ich bin zu stur gewesen. Da habe ich emotional reagiert. Mir wurde aus 45 Metern signalisiert, dass ich auf die Tribüne soll», sagte er während der Pressekonferenz. Danach räumte der Leverkusen-Coach ein: «Ich habe meiner Mannschaft geschadet.»

Die Sache hat für Schmidt auf jeden Fall ein Nachspiel. «Es kann nicht sein, dass der Trainer eine Entscheidung ignoriert und eine persönliche Erklärung des Unparteiischen durch sein Verhalten erzwingen will», sagte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel. Welche Sanktionen ergriffen werden, ist noch offen.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur Bundesliga auf Radio SRF 1.

Meistgelesene Artikel