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Bickel und YB gehen getrennte Wege
Aus Sport-Clip vom 13.09.2016.
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Super League YB: Eine Kehrtwende mit Konsequenzen

Zur Unzeit steht der EL-Teilnehmer Young Boys einmal mehr vor einem rigorosen Umbruch. Denn was gegen aussen als «Anpassung der Organisationsstruktur» verkauft wird, dürfte in der Praxis kaum so harmlos sein.

Offiziell legen die Young Boys die Bereiche Sport und Kommerz zusammen. Das defizitäre Geschäft führte zu diesem strategischen Entscheid. Damit einher geht, dass es zur Trennung von CEO Alain Kappeler und Sportchef Fredy Bickel kommt.

Doch effektiv wirft dieser Paukenschlag mehrere Fragen auf, die wir mit Hilfe der beiden grossen Zeitungen aus der Hauptstadt zu beantworten versuchen.

  1. Warum rufen die Gebrüder Rihs jetzt den Sparkurs aus?
    Seit 2008 sind Hansueli und Andy Rihs in Bern die Mehrheitsbesitzer von Verein und Stadion. Seither wurde ihr Geld mit vollen Händen ausgegeben. Die BZ rechnet vor, dass alleine in den letzten 6 Jahren 50 Millionen Franken Verlust eingefahren wurden. Die Rihs bleiben zwar wohlhabende Männer, schnallen den Gürtel aber gleichwohl enger.

    Alleingänge gibt es sicher nicht mehr. Also werden wir einen sportlichen Leiter anstellen.
    Autor: Urs Siegenthaler

    Der Bund spekuliert über die Gründe wie folgt: «Eine mögliche Antwort ist, dass die beiden genug von YB haben, dass sie das Unternehmen fitmachen wollen, um es verkaufen zu können. Zumindest kann man davon ausgehen, dass ihre Gedanken langfristig angelegt sind.»

  2. Welches sind die Kandidaten für Fredy Bickels Nachfolge?
    Gemäss BZ ist klar, dass Urs Siegenthaler der neue Macher bei YB ist. Er hat seit Frühling als sportlicher Berater Einsitz im Verwaltungsrat. «Er wird die Position deshalb mit einer Person seines Vertrauens besetzen», folgert die Zeitung und schiebt nach, dass Siegenthaler manchmal gewöhnungsbedürftige Ansichten vertrete. In einem Interview präzisiert der 68-Jährige, dass man keinen Sportchef mehr installiere. «Wir werden einen sportlichen Leiter anstellen. Denn es wird bei YB ganz sicher keine Alleingänge mehr geben.»

    YB ist unter Fredy Bickel eine Wohlfühloase geblieben.
    Autor: Einschätzung in«Der Bund»
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    VR-Mitglied Siegenthaler: «Es war kein Machtkampf»
    Aus sportlive vom 13.09.2016.
    abspielen. Laufzeit 3 Minuten 26 Sekunden.

    Der Klub kündigt die Präsentation für Oktober an. In der Gerüchteküche werden folgende Namen herumgereicht: YB-Talentmanager Christoph Spycher (was YB inzwischen dementiert hat), Thun-Sportchef Andres Gerber oder Peter Knäbel, zuletzt beim HSV engagiert und gescheitert. Siegenthaler selbst wäre eine Option, als Berater im DFB soll ihm aber die Freigabe für ein Doppelmandat fehlen. Auch Paul Meier, der derzeit beim SFV im Nachwuchsbereich arbeitet, steht als enger Vertrauter Siegenthalers auf der Kandidatenliste.

  3. Quo vadis YB – in sportlicher Sicht?
    Der Spardruck führt dazu, dass die Berner künftig noch konsequenter auf den Nachwuchs setzen müssen. «Wir sind überzeugt, dass dieser Weg für eine Ausbildungsliga wie die Super League der richtige ist», wird VR-Präsident Hanspeter Kienberger in der BZ zitiert.

    Der Bund dagegen bleibt skeptisch, auch weil er nochmals daran erinnert: «Bickel hat bei seinem Amtsantritt Anfang 2013 einen Titel versprochen. Stattdessen ist der Klub unter ihm eine Wohlfühloase geblieben und nicht zum Ort sportlicher Zielstrebigkeit geworden.» Solange YB nicht zur Ruhe komme, werde es deshalb als Spitzenklub nie richtig ernst genommen.

Sendebezug: Laufende Fussball-Berichterstattung

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