In einem packenden Final bezwangen die Gastgeberinnen Dänemark mit 4:2 und brachten den Hexenkessel von Enschede zum Beben. Vor 28'182 Zuschauern im ausverkauften Twente-Stadion, darunter Louis van Gaal und Marco van Basten, ging es hin und her.
In Halbzeit 2 sorgten die Niederländerinnen für den Unterschied. «Die 1. Halbzeit war ziemlich chaotisch, aber nach der Pause konnte ich kaum glauben, was da gerade passiert. Wir haben 6 tolle Spiele gemacht und den Turniersieg verdient», frohlockte Doppeltorschützin Vivianne Miedema.
Wir schreiben unsere eigene Geschichte.
Der erste EM-Final seit 1993 ohne Beteiligung Deutschlands wurde zum Schaulaufen der Gastgeberinnen. Die Oranje-Party rund um das Duell der Endspiel-Debütanten hatte bereits am frühen Nachmittag begonnen, als sich rund 12'000 Fans im Zentrum von Enschede versammelten und als «Oranjemarsch» gemeinsam zum Stadion liefen.
Wiegman seit Weihnachten im Amt
Dort schrieben die Niederländerinnen das letzte Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte im eigenen Land. Während der männlichen Auswahl des «Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond» in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland die nächste Pleite droht, machten die Frauen ihr oranges Sommermärchen wahr.
«Wir schreiben unsere eigene Geschichte», hatte Trainerin Sarina Wiegman bereits vor dem Turnier angekündigt. Sie behielt recht. Ihr kam eine besondere Rolle zu. Die ehemalige Nationalspielerin übernahm erst an Weihnachten vergangenen Jahres die Leitung der «Oranje»-Frauen, nachdem Arjan van der Laan entlassen worden war.
Mit dem technisch besten und attraktivsten Fussball aller 16 Teams und dank herausragender Individualistinnen machte Wiegmans Equipe den Triumph perfekt.
Sendebezug: SRF info/zwei, sportlive, 06.08.2017 16:45 Uhr