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Rückblick auf Didier Défagos Karriere
Aus Sport-Clip vom 18.03.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 40 Sekunden.
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Weltcup Männer Défago: «Alles geschieht immer nur ein Mal»

Didier Défago hat dem Schweizer Ski-Rennsport glanzvolle Stunden beschert. Der Walliser war kein Seriensieger, darf jedoch auf eine Karriere zurückblicken, auf die so manch einer neidisch wäre.

Es war spontan, direkt, unverblümt. Auf die Frage von Beni Thurnheer im Sportpanorama, weshalb in seiner Karriere nicht mehr als fünf Weltcup-Siege resultierten, antwortete Défago im Januar prompt: «Das frage ich mich auch.» Vielleicht bleibt sich der Rennfahrer auch am Ende der Karriere ein Stück weit selbst ein Rätsel.

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1999: «Abfahrt ist nicht schlecht»
Aus Sport-Clip vom 18.03.2015.
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Das lange Warten

Inspiriert von Grössen wie Pirmin Zurbriggen oder Alberto Tomba, machte Défago 1996 erstmals von sich reden. An der Junioren-WM gewann er einen kompletten Medaillensatz. Der Hochbauzeichner in Ausbildung, die nächste grosse Figur des Schweizer Skisports? Jedenfalls nicht sofort. Und schon gar nicht in der prestigeträchtigen Abfahrt.

Die liess Défago zu Beginn seiner Karriere aussen vor: Seine erste Abfahrt bei der Elite bestritt er im Alter von 22 Jahren an den Schweizer Meisterschaften. Als Siebter war er damals zufrieden: «Abfahrt ist nicht schlecht, ich mag sie», bilanzierte er damals, freilich ohne zu ahnen, dass er in dieser Disziplin einst seine grössten Erfolge feiern würde.

Wegmarke in Gröden – Triumph in Vancouver

Den ersten Sieg feierte Défago 2002 beim Super-G in Gröden. «Vielleicht haben viele Leute diesen Sieg früher erwartet», gab er zu Protokoll. Geduld war gefragt. Auch nach dem ersten Sieg. Défago war stets solid, stets dabei, eine Stütze des Schweizer Teams, oftmals jedoch auch im Schatten von andern, etwa von Didier Cuche.

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2009: Défago lässt es krachen
Aus Sport-Clip vom 18.03.2015.
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Das änderte sich innerhalb von 394 Tagen. 2009 gewann Didier Défago die Lauberhorn-Abfahrt. Unvergessen ist nicht nur die Fahrt, sondern auch der kraftvolle Sprung aufs Podest, welches kurzerhand und scheppernd in sich zusammenkrachte.

Das metallische Scheppern liesse sich im Nachhinein als Startschuss für die fulminanteste Zeit der Karriere deuten. Dem Lauberhorn-Triumph liess er 2009 den Sieg beim Abfahrts-Klassiker in Kitzbühel folgen. Und die Krönung folgte am 15. Februar 2010 mit dem Abfahrts-Olympiasieg von Vancouver. Der sei Ertrag der unzähligen Stunden Arbeit, sagte Défago einst. Und gleichzeitig ein Dankeschön an Eltern, Ehefrau, Kinder und alle, die ihm im Skisport beigestanden hätten.

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Défago nach dem letzten Rennen: «Möchte jeden Moment geniessen»
Aus sportlive vom 19.03.2015.
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Eine (kleine ) Lücke

Als gelernter Hochbauzeichner war sich Défago einst gewohnt, akribisch zu planen. Ob er seine Karriere so skizziert hätte? Alles geschehe nur ein Mal in seiner Karriere, verriet Défago im Sportpanorama mit einem Lächeln. So bleibt auch nur eine Lücke im Palmarès. Von der verpassten WM-Medaille wird schon bald niemand mehr sprechen, dafür vom charismatischen Olympiasieger aus dem Chablais. Der am Karriereende mit sich und seinem Leben im Reinen ist.

Auf die Frage, ob er rückblickend etwas anders machen würde in seinem Leben, antwortete er einst: «Ich glaube, ich würde nicht viel ändern, eigentlich gar nichts.» Wohl dem, der das von sich behaupten kann.

Didier Défagos Weltcup-Podestplätze

Datum
Ort
DisziplinRang
18.3.2015MéribelAbfahrt2.
26.1.2014KitzbühelSuper-G1.
29.12.2011
BormioAbfahrt1.
29.12.2009BormioAbfahrt2.
4.12.2009
Beaver Creek
Super-Kombi2.
24.1.2009KitzbühelAbfahrt1.
17.1.2009WengenAbfahrt1.
19.12.2008Val Gardena
Super-G2.
13.3.2008BormioSuper-G2.
17.12.2006Alta BadiaRiesenslalom3.
6.3.2005KvitfjellSuper-G2.
20.2.2005Garmisch-PartenkirchenSuper-G
2.
14.1.2005
WengenKombination3.
26.1.2003KitzbühelKombination3.
20.12.2002Val GardenaSuper-G1.
3.3.2002KvitfjellSuper-G2.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.3.15, 09:20 Uhr

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