Patrick Küng ist ein Mann für die grossen Rennen. Seine erste Abfahrt gewann er am Lauberhorn. 2015 wurde der Glarner zudem Weltmeister in der schnellsten Disziplin. Nun steht die Saison mit der Heim-WM in St. Moritz an. Ein Fall für «King Küng»? Ja, aber...
Das leidige Thema Patellasehne
Ja, Küng würde fraglos zu den Favoriten auf Abfahrtsgold zählen, wäre da nicht dieses verletzungsbedingte «Aber»: Die Entzündung der Patellasehne im linken Knie, die sich der 32-Jährige im Sommer 2015 zuzog. Eine Verletzung, die ihn die Saison bereits am 8. Januar beenden liess. Ist Küng vollständig genesen? «Man sieht viele positive Sachen. Es kann aber auch sein, dass die Verletzung im Unterbewusstsein noch eine Rolle spielt», wiegelt Speed-Trainer Sepp Brunner ab.
Die Coolness ist eine Stärke von Küng.
Es passt zu Küngs besonnener Art, dass er im Hinblick auf den weiteren Verlauf seiner Karriere im Januar die Notbremse zog. Konditionstrainer Gregor Hagmann sieht dies als Stärke: «Nach seiner zweiten grossen Verletzung blieb er fast cooler als ich. Dabei ist so eine Verletzung ein Karriere-Tiefpunkt. Diese Coolness ist eine Stärke von Küng.»
Ich hätte die Saison nicht abgebrochen.
Dem widerspricht Teamkollege Marc Gisin, welcher einst ebenfalls an einer verletzten Patellasehne litt: «Ich hätte die Saison nicht abgebrochen – trotz Schmerzen. Hier unterscheiden wir uns.»
Positives Resümee
Zum Teil fehle es noch an Überwindung. Die Kurven passten bei Küng, «teilweise sehr gut sogar», zeigte sich Brunner nach dem Training mit Wettkampf-Charakter zufrieden. «Er hat sich kontinuierlich gesteigert und sein Ziel erreicht.» Und Küng? Der präsentierte sich bereits wieder hungrig: «Ich freue mich auf die Rennen, dafür leben wir. Nur immer trainieren macht keinen Spass.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlounge, 21.11.2016, 22:30 Uhr