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Wengen-Neuling Mark Engel ganz privat
Aus Sport-Clip vom 14.01.2017.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 11 Sekunden.
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Weltcup Männer Mark Engel: «Hirscher war von meiner Reggae-Musik irritiert»

Mark Engel hat in Adelboden seine ersten Weltcup-Punkte gewonnen und startet das erste Mal beim Wengen-Slalom. Im Interview spricht der Amerikaner über Mittel gegen Nervosität, Marcel Hirscher und seine zweite Leidenschaft.

TV-Hinweis

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Verfolgen Sie den 1. Slalom-Lauf in Wengen am Sonntag ab 10:00 Uhr auf SRF zwei sowie srf.ch/sport.

Mark Engel, Sie sind das erste Mal in Wengen. Was haben Sie bislang gemacht?

Engel: Wir sind am Donnerstagabend mit dem Zug um 23:30 Uhr angekommen. Ich habe bislang nur geschlafen und gefrühstückt. Und dann habe ich die Super-Kombination am Fernsehen geschaut.

Sie haben am Sonntag in Adelboden Ihre ersten Weltcup-Punkte eingefahren, gratuliere. Wie fühlte sich das an?

Das hat echt Spass gemacht. Ich habe seit drei Saisons versucht, Weltcup-Punkte zu gewinnen. Es ist ein grosses Gewicht von meinen Schultern gefallen.

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Der Ausfall von Überraschungsmann Engel
Aus sportlive vom 05.01.2017.
abspielen. Laufzeit 32 Sekunden.

Vor eineinhalb Wochen haben Sie eine Sensation in Zagreb knapp verpasst – nach Rang 3 bei Halbzeit schieden Sie aus. Was überwog: Der Ärger über den Ausfall oder die Freude am 1. Lauf?

Beide Gefühle waren da, aber für mich war es mehrheitlich positiv. Ich hatte mich zuvor noch nie für einen 2. Lauf qualifiziert im Weltcup, deshalb war ich ziemlich begeistert davon, wie viel Speed ich aufbauen konnte.

Ich habe letztes Jahr mit Meditation und Atemübungen angefangen.

Wie war es, hinter Marcel Hirscher zu starten?

Ich habe versucht, nicht daran zu denken. Es war cool. Ich habe mich ihm noch nie vorgestellt, aber in Levi bin ich mit ihm im Sessellift hochgefahren. Dort habe ich Reggae abgespielt, ich musste irgendwie etwas Sonniges an diesen dunklen Ort bringen. Dann hat Hirscher aber irritiert rübergeschaut und ich habe die Musik etwas leiser gestellt. (lacht)

Zur Person

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Mark Engel (25) wuchs in Utah auf und fährt seit 3 Jahren im Weltcup Slalom und Riesenslalom. Im Adelboden-Slalom holte er im 25. Anlauf erstmals Weltcup-Punkte (Rang 24). Mit 21 verbrachte er ein Jahr im College und wurde 2014 wieder ins US-Skiteam aufgenommen, nachdem er den Riesenslaom der National Collegiate Athletic Association gewonnen hatte.

Haben Sie in der Vorbereitung auf diese Saison hin etwas geändert?

Nein, es war alles wie immer. Ich war die meiste Zeit zu Hause in Utah und einen Monat in Neuseeland, wo wir auch einige der Schweizer Slalom-Jungs getroffen haben. In der Vergangenheit bin ich immer ziemlich nervös geworden bin im Starthaus. In Zagreb beispielsweise war ich aber relativ ruhig.

Machen Sie etwas Spezielles, um ruhiger zu werden?

Ich habe letztes Jahr mit Atemübungen und Meditation begonnen. Ich kam durch eine Doku über den Niederländer Wim Hof, der den Weltrekord darin hält, möglichst lange in einem Eisbad zu bleiben, dazu. Diese Übungen erhöhen den Sauerstoff-Gehalt im Blut. Es hilft mir, meine Gedanken zu klären. Die Übung dauert etwa 15 Minuten, ich mache sie vor jedem Lauf.

Ist die Ski-WM in St. Moritz im Februar ein Thema für Sie?

Das ist natürlich eine Option. Wenn ich in den nächsten paar Rennen gut fahre, habe ich vielleicht eine Chance.

Diesen Sommer hatte ich zwei Auftritte, aber es ist schwer neben dem Skifahren und dem Training.

Neben Skifahren spielt Musik eine grosse Rolle in Ihrem Leben. Mussten Sie sich an einem Punkt für Sport oder Musik entscheiden?

Nein, nicht wirklich. Die Musik kam nach dem Sport. Es ist ein guter Ausgleich. Das ist das erste Jahr, dass ich meine Gitarre nicht mitgebracht habe. Normalerweise hatte ich sie immer dabei. Jetzt spiele ich am Computer mit Elektromusik.

Der US-Techniker Mark Engel.
Legende: Das erste Mal in Wengen Der US-Techniker Mark Engel. SRF

Aber Musik ist für Sie nicht nur Spass: Sie haben einen Plattenvertrag.

Ja, ich habe einen Vertrag bei Sweet Salt Records unterschrieben. Und ich habe 2014 ein Album herausgegeben. Diesen Sommer hatte ich zwei Auftritte, aber es ist schwer neben dem Skifahren und dem Training. Jetzt mache ich gerade eine kleine Pause. Wenn ich mal aufhöre mit Skifahren, möchte ich mich wieder intensiver darum kümmern.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.01.2017, 13:15 Uhr

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