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Natur & Tiere Gemeinsam futtern verbindet

Freundschaft geht offenbar auch bei Schimpansen durch den Magen. Teilen Artgenossen ihr Futter, produzieren sie Bindungshormone. Das gemeinsame Fressen könnte für den sozialen Zusammenhalt noch wichtiger sein als gegenseitiges Lausen.

Gemeinsam fressen verbindet: Wie Forscher vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie im Budongo-Schutzgebiet in Uganda herausfanden, schütten die engsten Verwandten des Menschen verstärkt Oxytocin aus, wenn sie geteilte Nahrung essen. Das Hormon gilt als wichtig für soziale Bindungen und ist beim Menschen unter anderem dafür verantwortlich, die Mutter-Kind-Bindung zu festigen.

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«Einstein» spezial: Schimpansen – unsere nächsten Verwandten
Aus Einstein vom 03.01.2013.
abspielen. Laufzeit 44 Minuten 23 Sekunden.

Die Wissenschaftler nahmen für ihre Studie laut dem Fachmagazin «Proceedings B» 79 Urinproben von 26 frei lebenden Schimpansen. Die Menschenaffen hatten maximal eine Stunde zuvor gefressen – und der Oxytocinspiegel war im Urin von Schimpansen, die ihre Nahrung mit Artgenossen geteilt hatten, wesentlich höher als bei Artgenossen in der Gruppe, die nicht geteilt hatten.

Oxytocin schütten die Menschenaffen auch dann aus, wenn sie sich gegenseitig das Fell pflegen. Nach dem Teilen von Nahrung massen die Wissenschaftler jedoch einen noch höheren Spiegel. Weitere Studien müssten klären, so die Forscher, ob auch Menschen beim Teilen ihrer Mahlzeit verstärkt Oxytocin produzieren.

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