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Natur & Tiere Mit Pfeil und Bogen auf die Pirsch?

Mit Pfeil und Bogen zu jagen, ist in der Schweiz verboten. Doch jetzt kämpfen Bogenjäger dafür, dass diese umstrittene Form der Jagd wieder zugelassen wird – in mehreren Kantonen. Tierschützer sind entsetzt und behaupten, der Pfeil töte langsamer als die moderne Gewehrmunition.

Bogenjagd in Europa:

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In Dänemark, Frankreich, Spanien und in Teilen Italiens ist die Bogenjagd erlaubt, ebenso in Ungarn. In manchen Ländern wie Serbien und Kroatien ist sie nur in grossen Jagdgattern zugelassen. Verbote gelten in Deutschland, Österreich, Grossbritannien und Irland. In der Erprobung ist die Jagdform in Schweden und Belgien. (Quelle: www.dbjv.org)

Die Schweizer Bogenjäger gehen in die Offensive und setzten sich für eine Legalisierung ein. «Wir sind mit den Behörden mehrerer Kantone in Kontakt und sind zum Teil auf offene Ohren gestossen», sagt Chris Mozolowski, Präsident des Verbandes Schweizer Bogenjäger gegenüber «10vor10». Er will dafür kämpfen, dass die Bogenjagd auch in der Schweiz zugelassen wird.

Heute ist diese Form der Jagd aus Tierschutzgründen verboten. Doch Mozolowski ist davon überzeugt, dass die Jagd mit Bogen und Pfeil eine besonders faire und auch tiergerechte Art des Jagens ist.

Wie schnell tötet der Pfeil?

Tierschützer sind anderer Meinung. «Ich bin überzeugt, dass die heute verwendete Gewehrmunition schneller tötet als ein Pfeil», sagt Sara Wehrli vom Schweizer Tierschutz STS. Eine Gewehrkugel habe einen Schockeffekt und töte sehr schnell. Beim Pfeil sei dagegen die Gefahr gross, dass das getroffene Tier leide.

«Bei einem guten Bogentreffer merkt das Wild häufig gar nicht, was passiert ist», kontert Mozolowski. Im Gegenteil: Der Pfeil sei eine besonders stressarme Art, ein Tier zu töten. «Die Tiere leben vielleicht noch acht bis zehn Sekunden», sagt der Verbandspräsident.

Bund ist gegen Zulassung

Vorbild für die Bogenjäger sind Länder wie Frankreich oder Dänemark. Dort ist die Bogenjagd erlaubt. Kein Verständnis für die Offensive der Bogenjäger hat dagegen der oberste Jagdinspektor des Bundes: Reinhard Schnidrig teilte «10vor10» schriftlich mit, auch er lehne die Bogenjagd aus Tierschutzgründen ab.

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