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Technik Das Bähnli im Zürcher Untergrund

Zürich hat keine U-Bahn? Stimmt nicht ganz! Denn Zürich Wärme betreibt ein U-Bähnli, das vom Fernheizkraftwerk Aubrugg bis zum ETH-Hauptgebäude fährt. Die kleine Stollenbahn, die im Untergrund neben den Fernwärmeleitungen verläuft, kommt bei Unterhalt und Kontrollen zum Einsatz.

Nur ganz wenigen Stadtzürchern ist es vorbehalten, mit der einzigen echten Untergrundbahn Zürichs zu fahren. Denn die kleine Stollenbahn in Zürich ist nicht öffentlich, doch «Schweiz Aktuell»-Moderatorin Claudia Weber durfte eine Fahrt mit der U-Bahn machen.

Das Bähnli, ursprünglich eine Grubenlokomotive aus Deutschland, fährt in einem sechs Kilometer langen Stollen hin und her. Dabei kontrollieren die Mitarbeiter von Entsorgung + Recycling Zürich Leitungen, die Heisswasser und Dampf transportieren.

Temperaturen über 50 Grad

Im Tunnel ist es heiss und trocken. Das Thermometer steigt teilweise auf über 50 Grad. Bei einer Geschwindigkeit von fünf bis zehn Kilometern pro Stunde gibt’s auch vom Fahrtwind keine Kühlung. Die Fahrt vom Anfang bis zum Ende des Stollens dauert rund eine Stunde. Aus Sicherheitsgründen sind die Arbeiter jeweils zu zweit unterwegs.

Video
Zürichs Stollenbahn
Aus Schweiz aktuell vom 02.06.2014.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 42 Sekunden.

Dampf- und Wassertransport

Im Stollen gibt es insgesamt sechs Notausgänge. Einer befindet sich direkt unter dem Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Dort wird Energie für umgerechnet 170‘000 Wohnungen produziert.

Auch hier sind Leitungen zu kontrollieren. Die mit Aluminium ummantelten Heizrohre führen heisses Wasser und Dampf zur ETH und an das Universitätsspital Zürich, um dort zum Beispiel Operationsbesteck zu sterilisieren.

Joystiks statt alter Hebel

Ursprünglich wurde die Bahn 1972 beim Bau des Energiekanals, der an manchen Orten bis zu 80 Meter unter dem Boden durchführt, gebraucht, um Schutt abzutransportieren. Nach über 40 Jahren wird es Zeit, dass die beiden Lokomotiven revidiert werden. Zwar läuft beim batteriebetriebenen Bähnli momentan alles noch mechanisch. Doch aus Sicherheitsgründen werden Hebel und Räder bald durch Knöpfe und Joystick ersetzt.

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