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Literatur-Redaktorin über «Das späte Leben» von Bernhard Schlink
Aus Kultur-Aktualität vom 13.12.2023. Bild: Imago Images / Horst Galuschka
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SRF-Bestenliste Die besten Bücher im Februar

Das Porträt einer rumänischen Freundschaft, die Geschichte dreier Schwestern und ein dem Tod geweihter Mann. Die fünf Buch-Highlights im Februar im Countdown.

5. Bernhard Schlink: «Das späte Leben» (17 Punkte)

Buchcover von Bernhard Schlinks «Das späte Leben»
Legende: Bernhard Schlink: «Das späte Leben.» 240 Seiten, Diogenes 2023. DIOGENES

Martin, 76, erfährt, dass er nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Was kann er in dieser Zeit noch tun? Was kann er seinem sechs Jahre alten Sohn hinterlassen? Erinnerungen, Werte, Lebenseinsichten? Martin will sich vom bevorstehenden Tod nicht unterkriegen lassen – und entwickelt eine neue Lebenskraft.

Bernhard Schlink zeigt in einem bewundernswürdig gelassenen Ton, wie es seinem Helden gelingt, loszulassen. Ein Trost für alle Leser, denen das Sterben – wenn auch nicht immer nach Ansage – irgendwann bevorsteht.
Autor: Martin Ebel Literaturkritiker

4. Nele Pollatschek: «Kleine Probleme» (22 Punkte)

Buchcover mit einem Storch
Legende: Nele Pollatschek: «Kleine Probleme.» 208 Seiten. Galiani, 2023. GALIANI

Lars ist ein Grübler. Anstatt Dinge zu erledigen, denkt er nach. Doch am 31. Dezember nimmt sich Lars vor, in den verbleibenden Stunden bis zum Jahreswechsel sämtliche Dinge zu schaffen, die bislang unerledigt geblieben sind: Putzen, Steuererklärung, seine Ehe retten, ein Buch schreiben – aussichtslose Vorhaben, oder?

Dieses Buch ist das, was man ‹gute Unterhaltung mit Tiefgang› nennt.
Autor: Katja Schönherr SRF-Literaturredaktorin

3. Josephine W. Johnson: «Die Novemberschwestern» (24 Punkte)

Buchcover von Jospehine W. Johnsons «Die Novemberschwestern».
Legende: Josephine W. Johnson: «Die Novemberschwestern.» Aus dem Amerikanischen von Bettina Abarbanell. 222 Seiten. Aufbau 2023. AUFBAU

In den 1930er-Jahren leben drei Schwestern auf einer Farm in den USA. Wegen der Wirtschaftskrise kämpft die Familie ums Überleben. Dann zieht ein junger Mann ein, der die rigiden Verhältnisse aufbricht. Für ihr Debüt gewann die Autorin Josephine W. Johnson 1935 gerade mal 24-jährig den renommierten Pulitzer-Preis.

Die Natur als Hauptperson bestimmt mit ihrer Schönheit und ihrer Grausamkeit das Leben der Familie Waldemare. Eine Lektüre, die nachhallt.
Autor: Gabriela Bader Inhaberin Buchhandlung zum Zytglogge Bern
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Ein preisgekrönter Roman über die Grosse Depression
aus Künste im Gespräch vom 28.12.2023.
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2. Zeruya Shalev: «Nicht ich» (28 Punkte)

Buchcover von Zeruya Shalevs «Nicht ich» mit einer Frau, die ihre Hände auf den Knien abstützt und nach unten blickt.
Legende: Zeruya Shalev: «Nicht ich.» Aus dem Hebräischen übersetzt von Anne Birkenhauer. 208 Seiten. Piper 2024. PIPER

Das Debüt der israelischen Autorin Zeruya Shalevs «Nicht ich» aus dem Jahre 1993 ist der Seelenstriptease einer jungen Frau, die weder treue Ehefrau noch fürsorgliche Mutter sein will. In einem gewagt verworrenen Monolog erzählt die Protagonistin von Begehren, Freiheit, Trennungsschmerz und Verlust.

Shalev ist eine Meisterin darin, alle Windungen der Seele auszuleuchten. Das tut sie auch in ‹Nicht ich›, auf kompromisslos-radikale Weise.»
Autor: Katrin Eckert Intendantin Literaturhaus Basel
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Zeruya Shalev: «Nicht ich»
aus Kultur-Aktualität vom 05.02.2024. Bild: IMAGO / PanoramiC
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1. Iris Wolff: «Lichtungen» (29 Punkte)  

Buchcover mit einem Vogel
Legende: Iris Wolff: «Lichtungen.» 256 Seiten. Klett Cotta Verlag 2024. Klett Cotta Verlag

Die Strassenmalerin Kato und ihr Reisegefährte Lev sind ein Liebespaar. Das war aber nicht immer so. Iris Wolff erzählt von einer zerbrechlichen Liebe im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien und rollt diese von hinten auf. Ein nachdenkliches Buch über Liebe, Freundschaft, Freiheit und Zugehörigkeit.

Vor dem Hintergrund politischer Umwälzungen in Osteuropa erzählt Iris Wolff in einer klaren, präzisen, bildstarken Sprache von der Kraft fester Bindungen und der Erfahrung von Fremdheit in der Heimat innerhalb einer brüchigen Kulturgesellschaft.
Autor: Julia Knapp freischaffende Moderatorin und Event-Managerin Orell Füssli

So entsteht die SRF-Bestenliste

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Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 55 Buchkritikerinnen, Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und Vertreterinnen von literarischen Institutionen.

Jedes Jurymitglied darf jeweils bis zu vier Titel, deren Veröffentlichung nicht länger als sechs Monate zurückliegt, für die SRF-Bestenliste nominieren. Die Punktewertung funktioniert wie folgt:

  • 1. Platz: 7 Punkte
  • 2. Platz: 5 Punkte
  • 3. Platz: 3 Punkte
  • 4. Platz: 1 Punkt

Die vergebenen Punkte werden addiert und ergeben die jeweilige Reihung. Jedem Jurymitglied steht es frei, weniger (oder auch gar keinen) Titel zu nominieren. Sobald ein Titel drei Mal auf der SRF-Bestenliste vorgekommen ist, wird er gesperrt, um einen gewissen Titelumlauf zu gewährleisten.

Im Sinne einer grösstmöglichen Transparenz, Objektivität und Unparteilichkeit im Abstimmungsverfahren dürfen keine Bücher nominiert werden, deren Autor:in Mitglied der Jury ist.

Die Jurymitglieder von A bis Z

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