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Nach Studie «Mosaico» Aussichtsreicher HIV-Impfstoff schützt nicht

  • Ein Impfstoffkandidat gegen die Immunschwächekrankheit Aids schützt nicht ausreichend vor einer HIV-Infektion.
  • Das gab der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson nach der Begutachtung von Daten der entscheidenden klinischen Studie bekannt.
  • Laut Experten war dieses Vakzin besonders aussichtsreich gewesen.
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Archiv: Virologin: «mRNA ist nicht das Allheilmittel, sondern das Vehikel»
aus SRF 4 News aktuell vom 28.01.2022. Bild: Keystone
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«Wir sind enttäuscht von diesem Ergebnis», sagt die verantwortliche Forscherin Penny Heaton laut einer Mitteilung. Die Phase-III-Studie («Mosaico») mit 3900 Probanden werde beendet.

Dem HIV-Experten Hendrik Streeck zufolge, der an der Studie am Rande beteiligt war, hatte kein anderes Präparat so gute Aussichten gehabt.

«Deutlich zurückgeworfen»

Die nun veröffentlichten schlechten Ergebnisse der Studie hätten die Suche nach einem Impfstoff «deutlich zurückgeworfen», sagt Streeck, der das Institut für Virologie der Universität Bonn leitet.

Eine Frau hält eine Spritze und die Ampulle in der Hand. Sie hat mit der Nadel in den Deckel gestochen.
Legende: Laut Experten war der Impfstoffkandidat gegen Aids besonders aussichtsreich gewesen. SRF

«Bis vor Kurzem habe ich noch gehofft, dass dieser Impfstoff funktionieren könnte.» So hätten Affen eine sehr gute Immunantwort gegen das Virus gezeigt.

Allerdings war im Jahr 2021 bereits eine Studie («Imbokodo») zu einem ähnlichen HIV-Impfstoff gestoppt worden, das habe auch die Erwartungen in die «Mosaico»-Studie gedämpft.

Vektorbasierter Impfstoff

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Der Impfstoff, dessen Studie nun beendet wird, ist ein sogenannter vektorbasierter Impfstoff. Dabei wird ein abgeschwächtes Erkältungsvirus so verändert, dass es einen Bauplan für das Virus in Zellen einschleusen kann, damit das Immunsystem Antikörper gegen HIV produziert. Zusätzlich wird das Immunsystem noch durch das Oberflächenprotein des HI-Virus angeregt. Insgesamt sind vier Impfdosen notwendig.

1.5 Millionen Ansteckungen pro Jahr

Der Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids ist global gesehen eine der grössten medizinischen Herausforderungen. Zuletzt steckten sich rund 1.5 Millionen Menschen pro Jahr mit HIV an.

Wenn eine Infektion nicht behandelt wird, schwächt das Virus das Immunsystem so stark, dass lebensgefährliche Krankheiten auftreten. Man spricht dann von Aids (engl. «Acquired Immune Deficiency Syndrome», zu Deutsch «Erworbenes Immunschwäche-Syndrom»).

Medizin gegen Aids

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Es gibt für Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko mittlerweile Medikamente, die vor einer Ansteckung schützen (PrEP). Dabei wird eine tägliche Einnahme empfohlen. Zudem gibt es Arzneimittel, die bei infizierten Menschen die Vermehrung des Virus hemmen, sodass die Krankheit Aids nicht ausbricht.

Impfstoff-Herstellung schwierig

Einen Impfstoff gibt es bislang noch nicht, denn das Virus stellt Forscher vor besondere Herausforderungen. So komme das HI-Virus in vielen verschiedenen Varianten vor und verändere sich vergleichsweise schnell, erklärt Streeck.

Das mache es schwer, einen Impfstoff zu entwickeln, der auf breiter Front schützt. Ausserdem habe das Virus eine besondere Oberfläche, an die – durch den Impfstoff angeregte – Immunstoffe vergleichsweise schwer angreifen können.

Eine weitere Herausforderung sei, dass ein Impfstoff dazu führen müsste, dass man eine komplett schützende, also sterile, Immunität erzeugt. Eine kurzfristige oder leichte Infektion trotz Impfung ist hierbei nicht möglich, da das Virus direkt das Immunsystem angreift.

SRF 4 News, 19.01.2023, 14:00 Uhr ; 

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